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Auswirkungen der Grippewelle auch in Hecklingen spürbar: Volle Wartezimmer und Apotheker im Dauerstress "Schnupfnasen", wohin man schaut

Von Nora Stuhr 24.03.2015, 02:19

Vielerorts wird derzeit gehustet und geprustet. Während einer Umfrage in Hecklingen traf Volksstimme-Mitarbeiterin Nora Menzel viele "Schnupfnasen" an. Sie sprach aber auch mit Leuten, die bisher verschont blieben und die verrieten ihr "Geheimrezept".

Hecklingen l Die 89-jährige Ilse Osterland ist mit ihrem Rollator flink unterwegs. Den Einkauf erledigt die Seniorin im Supermarkt allein. Die Grippe oder eine Erkältungskrankheit machen ihr derzeit nicht zu schaffen. "Viel frische Luft. Wenn immer es geht, bin ich draußen. Außerdem singe ich gern", berichtet die Hecklingerin freundlich, was ihr gut tut. Sie lacht und geht einkaufen.

Derweil herrscht in der benachbarten Apotheke Hochbetrieb. Mitarbeiterin Bettina Witzke verkauft ein Erkältungspräparat nach dem anderen. Sie selbst ist bisher bis auf einen kleinen Schnupfen verschont geblieben. "Vielleicht ist mein Immunsystem ein bisschen abgehärteter eben durch den Beruf", meint sie. Immerhin habe sie tagtäglich mit Patienten zu tun. Sie berichtet, dass sie vorbeugend im Winter Vitamin D einnimmt.

Für Dennis Hoffmann aus Hecklingen war am Wochenende viel Ruhe angesagt. Der junge Mann hatte mit einer Erkältung zu kämpfen. Für seine Freundin Frances Strauß war da das Schlimmste schon überstanden. "Ich lag die erste Februarwoche flach. Das volle Programm", berichtet sie von Fieber und den typischen Kopf- und Gliederschmerzen.

Doch was ist der Unterschied zwischen einer Grippe und einer Erkältung? Apotheker Reik Hobohm rät, in jedem Fall den Arzt zu konsultieren. Seinen Erfahrungen zufolge, kann er sagen, dass die richtige Grippe, die im Moment viele trifft, schlagartig kommt. "Hohes Fieber, man kann nicht arbeiten", so Reik Hobohm. Eine Erkältung komme dagegen schleichend. Im Volksmund sei hierfür die Redensart: "Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie, drei Tage geht sie", kennzeichnend. "Schnupfen, Halsschmerz, Husten." Grippe und Erkältung werden, so Reik Hobohm, durch Tröpfcheninfektion übertragen. Häufigeres Händewaschen könne also eine Möglichkeit sein, sich zu schützen. Heidemarie Peikert vertraut den typischen Hausmittelchen. Sie sagt, dass sie sich noch nie eine Grippeschutzimpfung hat geben lassen. Wenn sie sich nicht fühlt, setzt sie beispielsweise einen Zwiebelsaft an. Der könne auf keinen Fall verkehrt sein. Auch für kleine Patienten wie die zweijährige Amy Sue.

Sie war am Freitagvormittag mit ihrer Mama Madeleine Guder beim Arzt in Groß Börnecke. "Das Wartezimmer war proppenvoll", berichtet die junge Frau. Ihre Kleine habe Fieber, Husten und Schnupfen. "Alles, was dazu gehört." Nach dem Besuch in der Apotheke ging es schnell nach Hause ins Bett.