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Verkehrsunfallbilanz des letzten Jahres wurde im Revierkommissariat Oschersleben vorgestellt Fehler beim Rückwärtsfahren führen Ursachenstatistik an

Von Constanze Arendt 23.02.2011, 07:19

Dass es trotz einer leicht steigenden Anzahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr im Zuständigkeitsbereich des Revierkommissariats Oschersleben im Jahr 2010 keine Verkehrstoten und weniger Verletzte gab, ist für den Kommissariatsleiter Roland Wulff eine frohe Kunde. Dank entsprechender präventiver Maßnahmen gab es auch in der Hitliste der Unfallursachen eine Verschiebung. Die Wildunfälle stehen nicht mehr auf Platz 1.

Oschersleben. Insgesamt mussten die Beamten des Revierkommissariats Oschersleben im vergangenen Jahr 1 311 Verkehrsunfälle aufnehmen. Das bedeutet eine leichte Steigerung von 13 Unfällen im Vergleich zum Jahr 2009. Während keine Toten zu beklagen waren, mussten 26 Schwerverletzte (2009: 39) und 136 Leichtverletzte (2009: 169) versorgt werden. Betrachtet man die Verkehrsunfallentwicklung nach den einzelnen Monaten, so passierten die meisten Unfälle im Dezember, als der Winter zeitig Einzug hielt. "Unsere Prävention erreicht nicht jeden, mancher Fahrer stellt sich nur schwer auf veränderte Witterungsbedingungen ein", nannte Roland Wulff einen Grund.

Bei den Hauptunfallursachen haben die Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren (274-mal) - in diese Gruppe gehören auch die so genannten Parkplatzrempler - die Wildunfälle (273-mal) von Platz 1 verdrängt. Auf dem dritten Platz in der Hitliste folgt die Geschwindigkeit (151-mal). Der Grund für diese Veränderung ist wohl vorrangig darin begründet, dass seit April vergangenen Jahres eine Regionale Wildunfall-Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen hat. Hier arbeiten neben der Polizei verschiedene Partner zusammen, die zum Beispiel auch an zwei Wildunfallhäufungsstrecken bei Hornhausen und bei Sommerschenburg besondere präventive Maßnahmen ergriffen haben. So wurden bei Hornhausen Wildwarnreflektoren angebracht und bei Sommerschenburg weisen reflektierende Holzböcke die Kraftfahrer auf Wildunfall-Schwerpunkte hin. "Der Aha-Effekt tritt schon ein", konnte Roland Wulff aus eigener Erfahrung berichten. Hauptsächlich war bei den Wildunfällen Rehwild beteiligt.

Die Zahl der Verkehrsunfälle, die unter Einwirkung von Alkohol passierten, liegt seit drei Jahren mit etwa 30 immer auf dem gleichen Niveau im Bereich des Revierkommissariats Oschersleben. Jedoch konnten die Beamten auch im vergangenen Jahr meist bei ihrer normalen Streifentätigkeit 108 Trunkenheitsfahrten beenden, bevor Schlimmes passierte - 2009 lag die Zahl bei 182.

Ebenso wenig wie das Fahren unter Alkohol ist eine Unfallflucht nach einem so genannten Bagatellunfall ein Kavaliersdelikt. Ist die Zahl im Bereich des unerlaubten Entfernens vom Unfallort im vergangenen Jahr von 199 auf 207 angestiegen, so konnten aber auch 78 davon aufgeklärt werden.

Dass die Aufklärungsquote steigt, freut Heinz-Rüdiger Junge, Leiter des Verkehrsermittlungsdienstes im Revierkommissariat, der sich zugleich für die aktive Mithilfe der Bürger bedankt. "Gerade in der letzten Zeit haben wir sehr viele Mitteilungen von aufmerksamen Bürgern, zum Beispiel nach Parkplatzunfällen erhalten", sagte Junge.