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Tag der offenen Tür in der Grundschule "Globus" / Mutter aus Hakenstedt: "Den Kindern werden hier vier schöne Jahre geschenkt"

Von Ronny Schoof 29.03.2011, 06:36

Reges Interesse rief der Tag der offenen Tür hervor, zu dem die freie Grundschule "Globus" in Eilsleben am Wochenende eingeladen hatte. Kinder konnten an zahlreichen Stationen erste Lernerfahrungen machen, Eltern informierten sich über inhaltliche Fragen der täglichen Arbeit.

Eilsleben. Mehr als drei Jahre sind vergangen, seit erstmals öffentlich über das Vorhaben "Freie Grundschule" in Eilsleben gesprochen wurde. Nicht gerade wenig Skepsis schlug den Initiatoren vom Bildungszentrum Ostharz als Träger der Schule anfangs bei den Informationsveranstaltungen entgegen.

Nichtsdestotrotz waren Bedarf und Nachfrage in der Region groß genug, so dass im Sommer 2008 die erste Klasse in der "roten Schule", die seither der markante Globus über dem Eingang ziert, eingeschult wurde. Es folgten eine zweite und eine dritte Klasse, umfangreiche Sanierungsarbeiten im und am Gebäude – und inzwischen sieht sich die Schule mitsamt Lehrkräften, Kindern und Eltern gut etabliert. Das machte man auch zum Tag der offenen Tür am Sonnabend deutlich.

"Wir sind sehr zufrieden", sagt Schulleiterin Susanne Brothuhn, "die Nachfrage ist nach wie vor da, auch im nächsten Jahrgang werden es wieder um die 15 Schüler sein, was dem aktuellen Schnitt entspricht. Ein Teil der Kinder kommt dienstags schon immer zur Ministunde, um alles kennenzulernen." Äußerst positiv überrascht habe sie das große Engagement der Gemeinde, so Brothuhn: "Mit so einer Resonanz, eben auch in finanzieller Hinsicht, hätte ich nie gerechnet. Dafür sind wir natürlich sehr dankbar."

Sandy Filipp aus Hakenstedt hat die Anfänge miterlebt. Ihr Sohn besucht mittlerweile die dritte Klasse, seine beiden Geschwister werden folgen. "Das steht für uns fest", sagt die Mutter, "ich denke, hier werden den Kindern vier schöne Schuljahre geschenkt. Ähnlich sieht es die Wefensleberin Katrin Distelberg, deren Sohn ebenfalls Pionier der ersten Stunde ist: "Wir wollten beim dritten Kind einfach mal was Neues ausprobieren, ohne dass wir mit den Leistungen auf der ¿normalen‘ Grundschule unzufrieden waren – ganz im Gegenteil, sie haben sich alle gut gemacht. Aber wir haben festgestellt, dass der dritte doch etwas wissbegieriger ist. Ich denke, das liegt auch mit an dem Konzept hier."

45 Jungen und Mädchen beherbergt die "Globus"-Schule zurzeit. Das Einzugsgebiet streut sich rund um Eilsleben, reicht von Völpke über Harbke, Marienborn und Wefensleben nach Hakenstedt, Uhrsleben und Erxleben. Der Elternbeitrag beläuft sich auf 90 Euro je Monat. Mit diesem Geld sind die Kosten bei weitem nicht gedeckt, das Bildungszentrum Ostharz ist deshalb finanziell in Vorleistung gegangen. Erst ab kommendem Schuljahr stehen dem freien Träger staatliche Fördergelder zu.

Es wird dann voraussichtlich auch eine Nachmittagsbetreuung geben. Susanne Brothuhn dazu: "Das ist angedacht und wird unser pädagogisches Angebot erweitern. Nicht zuletzt hilft es, den Tagesablauf und den Schülertransport besser zu koordinieren." Ein weiteres Plus sieht die Schulleiterin im Neubau des Kindergartens gleich nebenan, was das Miteinander gewiss noch vertiefen werde.