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Sanierung der Kirchenmauer an Klosterkirche Hadmersleben kostet 250000 Euro Hinter Kalksteinen verbirgt sich ein Kern aus Stahlbeton

Von Yvonne Heyer 12.04.2011, 06:34

Die mächtige Mauer um die Klosterkirche Hadmersleben war brüchig und damit zur Gefahr für Fußgänger geworden. Schon seit geraumer Zeit wird deshalb die Mauer aufwändig saniert. Bis zur 1050-Jahr-Feier Hadmerslebens im Sommer soll alles fertig sein.

Hadmersleben. Am Hadmersleber Kloster und der Klosterkirche nahm die Entwicklung des Ortes vor 1050 Jahren seinen Ursprung. Logisch, dass der Zahn der Zeit an den Gebäuden Spuren hinterlassen hat, und das nicht nur an den Gebäuden. Auch die Mauer an der Klosterkirche zur Planstraße hin hat gelitten. Schon 2009 gab es Ausbrüche, und die Mauer musste an mehreren Stellen abgesteift werden.

Der strenge Winter 2009/2010 verschärfte die Situation und der Landesbetrieb Bau, die Kirche befindet sich in Trägerschaft des Landes, erbat Haushaltsmittel für die dringend notwendige Sanierung der Kirchenmauer. Die Natursteinmauer – 2,50 Meter bis 3,50 Meter hoch und 75 Zentimeter dick – wurde von einem Architekten unter die Lupe genommen. Es stellte sich heraus, dass die Mauer einst mit Lehm und ohne Fundament errichtet worden war und mehr und mehr regelrecht zerbröselte. Nur äußerlich war die Kirchenmauer verfugt. "Die Zeit für eine umfassende Sanierung war also mehr als reif", teilt zum Bauvorhaben der zuständige Bauleiter vom Landesbetrieb Bau, Klaus Kappe, mit.

Im vergangenen Jahr wurden Fundamente und darauf Betonfertigteile als stabiler Kern der neuen Mauer gesetzt. Mit dem zweiten Bauabschnitt, der in diesem Jahr startete, werden nun die Betonteile mit Naturkalkstein verkleidet, um der Mauer wieder ein zur Kirche passendes Gesicht zu geben. Die Mauer wird mit Kern und Sockel in etwa die gleiche Höhe erreichen, wie im alten Zustand. Zusätzlich werden, um künftig einen seitlichen Schub zu verhindern, drei Querwände gesetzt. Die Bauarbeiten gestalten sich nicht ganz einfach, weil ein alter Baum und dessen Wurzelwerk geschützt werden muss.

"Mit dem Stahlbetonkern der sanierten Kirchenmauer wird diese länger halten als bisher", meint Kappe. Er schätzt, dass die Mauer etwa 150 Jahre alt ist. Da es keine Aufzeichnungen gibt, könne das Alter nicht näher bestimmt werden.

Insgesamt investiert das Land Sachsen-Anhalt in die Sanierung der Kirchenmauer 250000 Euro.

Laut Ablaufplan sind die Bauarbeiten bis zum 25. Juni zu beenden. Wenn in Hadmersleben dann die Festwoche zur 1050-Jahr-Feier beginnt, ist die Baustelle beräumt.