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Bürgermeister Jordan: "Beschluss im Sinne der Bevölkerung" Mehrheit im Gemeinderat ist gegen die Biogasanlage

Von Ronny Schoof 20.04.2011, 06:31

Siegersleben. Die Protestbewegung in der Siegersleber Bevölkerung hat gezogen – zumindest im Eilsleber Gemeinderat, der seit der Eingemeindung auch für die Belange der Ortsteile mitverantwortlich ist. Wie Volksstimme gestern auf Nachfrage von Bürgermeister Manfred Jordan erfuhr, haben sich die Ratsmitglieder am Montagabend mehrheitlich gegen den Bau einer Biogasanlage in unmittelbarer Nähe zum Dorf ausgesprochen.

Im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung galt es, den Grundtenor einer Stellungnahme gegenüber dem Landkreis aus Sicht der Gemeinde zu erarbeiten. Bis kommenden Montag muss das Schreiben im Landratsamt vorliegen. "Einige befürworteten die Errichtung der Anlage, aber die Mehrheit war dagegen", teilte Manfred Jordan mit und ergänzte: "Das ging nicht gegen die Biogasanlage, sondern war ein Beschluss im Sinne der Bevölkerung." Zu groß sei wohl der Widerstand gewesen, als dass die Räte darüber hinwegsehen wollten.

Zuvor wurde den Gästen und Beteiligten im öffentlichen Teil der Versammlung die Möglichkeit eingeräumt, Pro und Kontra argumentativ darzulegen. Britta Garben als Vertreterin des Landwirtschaftsbetriebes stellte ihr Pläne nochmals vor, stand Rede und Antwort auf spezifische Fragen der Ratsrunde. Auch die Siegersleber Bürgerinitiative kam zu Wort. "Es lief alles sehr viel sachlicher und ruhiger ab als noch bei der Bürgerversammlung in Siegersleben", berichtet BI-Sprecherin Verena Keßler, die nun guter Hoffnung ist, dass das im Genehmigungsverfahren befindliche Bauvorhaben gestoppt wird. "Die Entscheidung darüber fällt der Landkreis. Wir wurden quasi nur als Anlieger um eine Empfehlung gebeten", erklärt Bürgermeister Jordan.

Die Bürgerinitiative indes lässt noch nicht locker, versucht sich weiterhin Gehör für ihr Anliegen zu verschaffen. Zur Ratssitzung am Montag war auch die CDU-Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch als Besucherin gekommen. Heute findet ein Gespräch mit dem NABU statt; für nächste Woche ist ein weiterer Vorort-Termin mit Vertretern des Landkreises geplant.