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Landschaftspflegeverband bekämpft für Menschen gefährliche Staude Große Flächen sind in den Klauen des Riesenbärenklaus

Von Yvonne Heyer 12.05.2011, 06:34

In der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung machte der Osterweddinger Guido Heuer darauf aufmerksam, dass entlang des Parkweges der Riesenbärenklau in Massen wuchere. Angesichts vieler Spaziergänger müsse hier unbedingt etwas unternommen werden.

Osterweddingen. Und für dieses "Unternehmen" hat sich der Landschaftspflegeverband "Grüne Umwelt" mit Sitz in Schwaneberg den Hut aufgesetzt. Elke Luge, Mitarbeiterin des Verbandes: "Wir müssen es in diesem Jahr schaffen, die Pflanzen zu beseitigen, ehe sie Samen werfen. Pro Jahr kann eine Blüte bis zu 20 000 Samen bilden, welche als Samenbank über viele Jahre im Boden keimfähig bleiben", erklärt die Fachfrau.

Am Eingang zum Osterweddinger Park, vom Hemmsack kommend, wuchert der Riesenbärenklau mächtig. Inzwischen ist der Weg hier sehr schmal geworden und die Pflanzen ragen weit in den Weg hinein. Und genau hier besteht die Gefahr, denn das Berühren der Blätter kann gefährlich für den Menschen werden "Für den Menschen birgt der Riesenbärenklau gesundheitliche Risiken aufgrund seiner Inhaltsstoffe, der sogenannten Furocumarinen. Diese Substanzen besitzen eine fotosensibilisierende Wirkung. Kommt die menschliche Haut unter Einwirkung von Sonnenstrahlen in Kontakt mit der Staude, so kann es zu schweren Hautverbrennungen mit Ödemen, die Brandblasen ähneln, kommen. Des Weiteren wird von einer krebserregenden und bei Embryonen Missbildungen hervorrufenden Wirkung ausgegangen", erklärt Elke Luge weiter.

Wer dem Riesenbärenklau zu Leibe rücken möchte, sollte jeden direkten Kontakt mit der Pflanze vermeiden und Schutzkleidung wie Overall, feste Schuhe, Schutzbrille und Handschuhe tragen. Und genau so ausstaffiert, ging am Dienstag auch Elke Luge ans Werk. Sie wollte zunächst die Pflanzen mit einer Art "Pinsel" und einem "Gift" bestreichen. Das Spritzen wollte sie zunächst vermeiden, damit andere Pflanzen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Zwar wollte Elke Luge das Areal absperren, dennoch sollten vor allem Hundebesitzer derzeit das Areal meiden.

Der Landschaftspflegeverband "Grüne Umwelt" befasst sich derzeit im Rahmen eines durch Landes- und EU-Mittel geförderten Projektes "Landschaftspflege- und Entwicklungsmaßnahmen im NATURA 2000 Gebiet Sülzetal bei Sülldorf" mit der Bekämpfung des Riesenbärenklaus in der Gemeinde Sülzetal mit dem Schwerpunkt Osterweddingen.

Informationen zu den Bekämpfungsmethoden sind beim Landschaftspflegeverband "Grüne Umwelt", Am Anger 4, in Schwaneberg, oder über Telefon (039 205) 23 770 oder Mail: lpvgrueneumwelt@web.de erhältlich.

Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Riesenbärenklau als Nutz- und Zierpflanze eingeführt. Seither breitet er sich ohne menschliches Zutun aus und besiedelt natürliche und naturnahe Lebensräume. Der Riesenbärenklau duldet keine Konkurrenz. Es kommt häufig zur Verdrängung heimischer Tier- und Pflanzenarten.