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"Lions-Club Oschersleben - Die Börde" ruft zur Mitarbeit auf / Bördekreis noch ein "weißer Fleck" Für ambulante Hospizgruppe ehrenamtliche Helfer gesucht

Von René Döring 08.05.2010, 07:18

Der im November vergangenen Jahres gegründete "Lions Club Oschersleben - Die Börde" hat sich zur Aufgabe gestellt, im alten Bördekreis eine Hospizgruppe aufzubauen. Jetzt ruft der Club zur Mitarbeit auf.

Oschersleben. An wen kann ich mich wenden, wenn ich weiß, dass ich unheilbar krank bin, bald sterben werde und mit den Fragen nach dem Sinn von Leben, Sterben und Tod oder auch mit meiner Angst nicht allein bleiben möchte? Wer bietet mir emotional Beistand, wenn ich mich bei der Pflege eines sterbenden Angehörigen überfordert fühle? Wer unterstützt uns bei der Bewältigung unerledigter Probleme? Wo finde ich nach dem Tod eines geliebten Menschen Zuspruch und Halt?

Den Menschen, die vor diesen Fragen stehen, möchte jetzt der "Lions Club Oschersleben - Die Börde" helfen. "In einer Zeit, in der das Sterben nicht mehr selbstverständlich in der Großfamilie stattfindet, sondern an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde, entstand die ambulante Hospizbewegung als Konzept der ganzheitlichen Sterbe- und Trauerbegleitung. In Zusammenhang mit Pflegediensten und Ärzten wird das Sterben von ausgebildeten haupt- und ehrenamtlichen Helfern zu Hause in vertrauter Umgebung ermöglicht", teilt der Lions-Club mit.

Doch die nächstgelegenen Hospizstationen befinden sich in Magdeburg und Halberstadt. "Der Bördekreis ist ein weißer Fleck und es besteht ein dringender Nachholbedarf. Deswegen wollen wir den Aufbau einer ambulanten Hospizgruppe mit ehrenamtlichen Helfern in unserer Umgebung unterstützen."

Dazu wendet sich der Börde-Lions-Club an Frauen und Männer, "die etwas Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu verschenken haben". Es geht dabei nicht um die Pflege des zu Betreuenden oder um die Versorgung des Haushaltes. Die ehrenamtlichen Helfer sollen je nach Notwendigkeit ein Rezept in der Apotheke einlösen, die Tageszeitung vorlesen oder den Patienten mit dem Rollstuhl in die Sonne begleiten. "Vielleicht fehlt jemand, der dem Sterbenden die Hand hält, wenn die Pflegeperson selbst zum Arzt muss. Eine große Hilfe kann auch die Unterstützung bei der Erstellung einer Patientenverfügung sein. Die wichtigsten Aufgaben eines Begleiters sind Zuhören und Zuspruch geben."

Der Zeitaufwand und die Einsatzart können sehr unterschiedlich sein und vom Hospizhelfer mit bestimmt werden. "Für so eine Aufgabe muss man nicht nur das Herz am rechten Fleck haben, sondern auch vorbereitet sein. Es ist wichtig, die Vorgänge des Sterbeprozesses zu kennen. Der Ehrenamtliche muss lernen, genügend emotionalen Abstand zu bewahren, um selbst gesund zu bleiben", so der Lions-Club.

Deshalb werden die zukünftigen Hospizhelfer spezielle Seminare besuchen. "Die Finanzierung dieser Ausbildung wird durch den Börde-Lions-Club unterstützt."

Wer sich angesprochen fühlt und den Lions-Club bei seiner Aufgabe unterstützen möchte, sollte sich an eine der Ansprechpartnerinnen wenden (siehe Informationskasten).