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Zuckerfee Franziska Tittler und Bürgermeister Horst Flügel geben den Weg ins Klein Wanzleber Zuckermuseum frei "Süße" Geschichte hat nun eine Heimstatt

Von Constanze Arendt 03.05.2010, 05:21

Mit einer neuen Attraktion ist das Zuckerdorf Klein Wanzleben in den Monat Mai gestartet. Nicht nur, dass am Freitagnachmittag vor dem Rathaus in der Ortsmitte ein Schild enthüllt wurde, das die Besucher im Zuckerdorf Klein Wanzleben willkommen heißt, nein, auch ein Besuch im Rathaus lohnt sich jetzt doppelt. Im Obergeschoss wurde das Zuckermuseum eröffnet.

Zuckerdorf Klein Wanzleben. Die 865-jährige Geschichte von Klein Wanzleben ist eng mit der Zuckerindustrie verknüpft. "Aus einem Dorf, in einer Senke gelegen und damit kaum zu entdecken, hat sich ein Industriedorf mit Weltgeltung entwickelt, was vor allem auf die Gründer der Zuckerfabrik, 19 Landwirte, Handwerker und Gewerbetreibende sowie die Familien Rabbethge und Giesecke zurückzuführen ist", erinnerte Klein Wanzlebens Bürgermeister Horst Flügel am Freitag anlässlich der Einweihung des neuen Zuckermuseums im Rathaus. Steinerne Zeugen würden noch heute an vielen Stellen des Ortes daran erinnern, dass die Zuckerrübe im Fokus der Bemühungen stand.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde Zucker produziert und auch geforscht. "Mit der Wende wurden die alte Zuckerfabrik und das Institut für Rübenforschung abgewickelt, KWS kehrte mit seiner Zuchtstation zurück und auf der grünen Wiese wurde eine neue moderne Zuckerfabrik gebaut", blickte Flügel weiter in die Historie. Für die enge Verbindung des Ortes mit dem Zucker stehen aber auch die Zuckerrübe im Wappen, die traditionellen Zuckerfeste, die Wahl der Zuckerfee und auch der Zusatz zum Gemeindenamen "Zuckerdorf". Und nun kommt auch noch das Zuckermuseum im Rathaus, der ehemaligen Direktorenvilla, dazu.

Allerdings, so Flügel, solle diese Ausstellung nicht den Anspruch einer lückenlosen Darstellung der Dorfgeschichte erheben. Sie solle mit außergewöhnlichen historischen Fotografien und vielfältigen Exponaten eine Anregung geben, sich aktiv und lebendig mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. So dreht sich auch nicht alles ausnahmslos um den Zucker, sondern beispielsweise auch um das Vereinsleben im Dorf.

Der Bürgermeister des Zuckerdorfes zeigte Stolz und hielt zahlreiche Dankesworte parat, nämlich für alle, die an der Entstehung der Ausstellung mitgewirkt hatten.

"Der Grundstein ist gelegt, auch ein Museum kennt keinen Stillstand", erklärte der Dezernent des Landkreises Börde, Thomas Kluge. Er lobte das Engagement, das die Gemeinde nicht nur beim Kampf um den Namenszusatz für den Ort an den Tag gelegt hat. Auch im Museum stecke Herzblut. "Ideen, Partnerschaft und ehrenamtliches Engagement sind hier scheinbar stark ausgeprägt .., hier gibt es einen Bürgermeister, der nie aufgibt", fügte er hinzu.

Und auch die anderen Gäste, die an diesem Tag nach Klein Wanzleben und in die ehemalige Direktorenvilla gekommen waren, waren des Lobes voll. Nachdem das letzte Lied und das letzte Gedicht, mit denen der Frauenchor und die Schüler der Grundschule die Festveranstaltung zur Eröffnung umrahmt hatten, verklungen waren, ließ sich auch niemand mehr lange auf die Folter spannen. Nachdem die Zuckerfee Franziska Tittler und Horst Flügel das symbolische Band zur Ausstellung zerschnitten hatten, tauchten sie ein in die Geschichte des Zuckerdorfes.