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Forum zur bevorstehenden Wahl in de Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben – Börde Diskussion um Freibäder, den See und die Förderung des Wirtschaftsstandortes

Von Sabrina Trieger 05.03.2010, 05:53

Beim Forum zur bevorstehenden Wahl am 14. März dieses Jahres in der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben – Börde ging es am Donnerstagabend in der Diskussion mit den rund 60 teilnehmenden Wählern und den fünf Bürgermeisterkandidaten unter anderem um die Zukunft der Freibäder in der Einheitsgemeinde, den Domersleber See und die Wirtschaftsförderung.

Wanzleben. Nach der Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten im Forum am Donnerstagabend im Wanzleber Kulturhaus ( Volksstimme berichtete gestern ) gab es eine Fragerunde an die Kandidaten um verschiedene Themen in der künftigen Einheitsgemeinde. Dabei trat auch Klein Wanzlebens Bürgermeister Horst Flügel ans Mikrofon und fragte die Kandidaten, wie sie zum Thema, Erhalt der Freibäder ‘ ( Wanzleben und Klein Wanzleben ) stehen, falls das Zuckerdorf der Einheitsgemeinde zugeordnet werden sollte. Flügels zweite Frage : " Wie gehen Sie mit Klein Wanzleben um, wenn es zugeordnet wird ? Sind wir dann das fünfte Rad am Wagen oder Partner auf Augenhöhe ?"

Kandidat Wolf-Burkhardt Bach ( parteilos ) antwortete als erster : " Die Errungenschaften die es in den Orten gibt, wie eben beispielsweise Freibäder, gilt es zu erhalten. Zum Thema, Umgang mit Klein Wanzleben ‘ sage ich, dass wenn die Gemeinde zugeordnet wird, sie fair als gleicher Partner in der Einheitsgemeinde zu behandeln ist. "

Die amtierende Bürgermeisterin Petra Hort ( Die Linke ) antwortete auf die beiden Fragen : " Erstens, der Erhalt der Schwimmbäder ist wichtig. Zweitens, wenn der Landtag entscheidet, dass Klein Wanzleben der Stadt Wanzleben - Börde zugeordnet wird, sehe ich nur eines und zwar ein partnerschaftliches Verhältnis. "

Bernd Meyer ( CDU ) : " Wie man ein Schwimmbad am Leben erhält, weiß ich nicht. Du ( Horst Flügel, d. Red. ) wirst da sicherlich deine Erfahrungen mit einbringen können. Wichtig ist, es muss bezahlbar sein. Wir müssen erst einmal die Pflichtaufgaben erledigen und erst dann wird geguckt, was wir uns gerne dazu noch leisten wollen und können. Zum Thema Klein Wanzleben : Wenn zugeordnet wird, wird die Gemeinde für mich auf keinen Fall ein fünftes Rad am Wagen sein. Nach der freiwilligen Phase zugeordnete Gemeinden haben allerdings meines Wissens nach vier Jahre kein Stimmrecht im Stadtrat. Wir halten uns an die gesetzlichen Regelungen. Damit müssen wir leben. "

Silke Schindler ( SPD ) : " Wir müssen das erhalten, was in den vergangenen Jahren aufgebaut worden ist. Das Schwimmbad in Klein Wanzleben gehört dazu. Die Gemeinde selbst hat eine, Rettet-das-Freibad ‘ -Aktion ins Leben gerufen, an der ich mich selbst auch schon beteiligt habe. Ich bedaure, dass Klein Wanzleben nicht von Anfang an mit dabei ist. Wenn Klein Wanzleben zugeordnet wird, würde ich nicht von einem Beitritt sprechen, sondern von einem Hinzukommen. "

Kandidat Hans-Dirk Sill ( FWG Bottmersdorf / Klein Germersleben ) : " Klein Wanzleben ist jederzeit willkommen. Was das Thema Schwimmbad betrifft, bin ich der Meinung, dass wir es, sollte Klein Wanzleben dazukommen, erhalten sollten. Wir müssen zwar gucken wie wir es gegenfinanzieren können, aber da sich der Haushalt Klein Wanzlebens gebessert hat, und die Gemeinde dann mit in den, großen Topf ‘ der Einheitsgemeinde einzahlen würde, kann die Gemeinde auch eine Gegenleistung erwarten, wie eben für den Erhalt des Freibads. "

Zu der Kandidatenantwort zum Thema Freibad von Bernd Meyer, hakte Klein Wanzleberns Bürgermeister Horst Flügel nach und stellte die Frage : " Gehört das Projekt Domersleber See zu den Pflichtaufgaben ?"

Bernd Meyer darauf : " Der Ortsrat will das Seeprojekt vorantreiben, solange wie wir es finanzieren können. Wir haben uns deshalb Hürden eingebaut. Die lauten : Wie viel Geld haben wir ? Was können wir ausgeben ? Im Domersleber Haushalt haben wir eine Rücklage von rund 610 000 Euro. Wir werden natürlich auch klären, welche Fördermöglichkeiten es dafür gibt. Was wir uns leisten, gilt auch für Klein Wanzleben und die anderen Orte. Gleiches Recht für alle. "

Der Wähler Heiko Hoppe interessierte sich für die Sicht der Kandidaten zum Thema " Einheitsgemeinde als Wirtschaftsstandort " und dem Vermarkten der Gewerbegebiete, um Arbeitsplätze für die Region zu schaffen. " Wie wollen sich dafür einsetzen ?"

Petra Hort : " Ich bin ehrlich gesagt, was das Wanzleber Gewerbegebiet betrifft, etwas hilflos. Wie bekommt man Gewerbetreibende in das Gebiet ? Man kann ja keinen zwingen. Die Investoren, die sich vorgestellt haben, und Fördermittel vom Land haben wollten, pokern dann immer noch um den Grundstückspreis. Das Wanzleber Gewerbegebiet wurde teuer erschlossen. Wir können die Flächen ja auch nicht verschenken. Ein gewisser Kaufpreis muss schon gezahlt werden, um Geld in den Haushalt zurückzuholen. Und die Investoren, die sich angesiedelt haben, gehören zur Energiebranche, und da fallen kaum neue Arbeitsplätze an. "

Bernd Meyer : " Die Landwirtschaft ist mir wichtig. Ich bin nicht für die Ansieldung von großen Industriekomplexen, sondern dafür Handwerksbetriebe zu unterstützen. Die Arbeitnehmer, die in Barleben oder Osterweddingen arbeiten, brauchen Raum zur Erholung. Den haben wir. Diesen Aspekt sollten wir uns zu nutze machen und den Tourismus ausbauen. "

Silke Schindler : " Im Landesenstwicklungsplan ist ein weiteres Gewerbegebiet bei Schleibnitz nahe der Autobahn vorgesehen. Die Frage muss geklärt werden, wie gehen wir mit Brachflächen um ? Land sollte da für Investoren zur Verfügung gestellt werden, wo es Sinn macht. Hierfür müssen die Kräfte gebündelt werden und ein Gesamtkonzept her. "

Kandidat Hans-Dirk Sill : " Die Landwirtschaft hat Vorrang. Wir müssen uns um die Vermarktung kümmern. Die Grundstücke sollten einen gewissen Preis haben, aber wir müssen auch Zugeständnisse an die Investoren machen. "

Wolf-Burkhardt Bach sagte : " Das Gewerbegebiet beispielsweise in Hohendodeleben ist voll erschlossen und verkauft. Wir sollten um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Das würde ich in Angriff nehmen wollen. "

Auch die Volksstimme stellte den Kandidaten Fragen. Die Antworten lesen Sie in der morgigen Ausgabe.