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Trotz Dauerregens kamen mehr als hundert Gäste / Lagerfeuerromantik sorgte dennoch für Stimmung Teichglühen: Abgesagtes Feuerwerk steigt zum Osterfeuer in den Himmel

Von Sabrina Trieger 12.10.2009, 07:02

Mit selbsgebastelten Lampion-Schiffchen und schwimmenden Kerzen haben am Sonnabendabend die Besucher des Teichglühens in Meyendorf dem Dauerregen getrotzt und für Stimmung am Schmiedeteich gesorgt. Nur das Feuerwerk konnte wegen der äußerst widrigen Witterungsbedingungen nicht gezündet werden. Es wurde auf das am Gründonnerstag geplante Osterfeuer 2010 verlegt. Am Ende hat sich der Einsatz der zahlreichen Helfer gelohnt, die Gäste zeigten sich auch unter Regenschirm zufrieden.

Klein Wanzleben / Remkersleben / Meyendorf. Liebevoll haben die zahlreichen Kinder Schiffchen und schwimmende Kerzen gebastelt und mit ans Ufer gebracht. Damit diese auf dem Wasser nicht umkippen, hatten sie diese sogar mit Sand im Boden beschwert, um mehr Stabilität in die selbstgebastelteten Schwimmobjekte zu bekommen. Auch die Feuerwehr dachte im Vorfeld an alles und brachte ein kleines Boot am Ufer in Position, um die Schiffe besser auf Fahrt schicken zu können. Alles ist für dieses 3. Teichglühen am Meyendorfer Schmiedeteich perfekt vorbereitet. Nur auf das Wetter hatte am Ende keiner Einfluss : Es gab Dauerregen. 10 Liter pro Quadratmeter fi elen innerhalb kurzer Zeit allein an der Wetterwarte im nahen Magdeburg-Ottersleben, berichtet der dortige meteorologische Mitarbeiter Mario Brych.

In der Zwischenzeit " entschuldigen " sich der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr Remkersleben Rigo Klapa und Klein Wanzleben Bürgermeister Horst Flügel für den Dauerregen und die tiefhängende Wolkendecke : " Für schlechtes Wetter kann man nichts. "

Er weist die eintreffenden Gäste daraufhin, dass das geplante Feuerwerk ausfällt. Man habe mit dem Pyrotechniker reden können und der sagte zu, dass Feuerwerk nun am Gründonnerstag im nächsten Jahr zum Einleiten des Osterfeuers zu zünden. Schließlich ist dies auch eine fi nanzielle Frage. Welcher Gast wäre wohl über Raketen begeistert gewesen, die nach wenigen Sekunden in der dichten Wolkendecke verschwunden wären. Das wäre rausgeschmissenes Geld des Fördervereins gewesen. " Wir sind froh, dass der Pyrotechniker so kulant war ", meint Rigo Klapa. Auch die Entscheidung, das große Lagerfeuer zu zünden, fällt schwer. Doch die Feuerwehrmänner wissen, was sie tun. Mit einem Bunsenbrenner als Flammenwerfer heizen sie dem Holzhaufen ordentlich ein, so dass die Feuchtigkeit an der Oberfl äche des Kastanienbaumschnitts schnell verdampfen kann. Übrig bleibt ein wärmendes helles Feuer, dass für die nötige Romantik sorgt. Für einige Minuten lässt der Regen auch nach. Die Stimmung steigt. Die Kinder setzen ihre selbstgebastelten Wasserkerzen und Schiffchen auf dem Teich aus. Am Festzelt wird Musik gespielt, Bier, Glühwein und Würstchen ausgegeben. Am Ende wird es für den Förderverein der Feuerwehr und seinen 53 Mitgliedern, der sich vor drei Jahren gegründet hat, zwar das wohl verregnetste, aber von der Stimmung her, nicht das schlechteste Teichglühen. Das ist vor allem der guten Vorbereitung geschuldet, an der die zahlreichen freiwilligen Helfer lange gearbeitet haben. Ohne sie und ihrem Enthusiasmus wäre dieses Fest nicht möglich geworden. Fördervereinsvorsitzender Rigo Klapa : " Wir wollen uns bei dieser Gelegenheit bei allen bedanken, die uns auch dieses Mal wieder unterstützt haben. Zum Beispiel bei der Geschäftsführerin des Betreuungszentrums Inge Kraus, die uns die Örtlichkeit zur Verfügung gestellt hat. Familie Lauenroth sorgte dafür, dass das Holz umgestapelt wurde und Christian Schreiner der Schmied stellte die Feuerkörbe zur Verfügung. Landwirt Andreas Reschke stellte seinen Hof als Parkplatz zur Verfügung und die Freiwillige Feuerwehr um Wehrleiter Andreas Uhde, unzählige Helfer sowie Bauhofmitarbeiter packten mit an. "

An diesem Abend wird noch viel und lange diskutiert, über das Wetter, die bevorstehende Teilentschlammung des Bäckerteiches. Die vielen Lichter auf dem Schmiedeteich verschwinden derweil nach und nach in der Dunkelheit.