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Geschäftsführung des Klein Wanzleber Bioethanolwerkes verspricht bei Bürgerversammlung : "Einen dritten Sommer mit Gestank wird es nicht geben"

Von Sabrina Trieger 17.10.2009, 07:25

Bei der zweiten Bürgerversammlung anlässlich des extremen Geruchsproblems aus den Klärteichen des Bioethanolwerkes Klein Wanzleben, das die Bürger ganze zwei Sommer lang stark in ihrer Freizeitgestaltung beeinträchtigt hat, entschuldigte sich die Geschäftsführung bei den Anwohnern und versprach, dass es eine Wiederholung der Geruchsbelästigung nicht mehr geben wird. Die Werksleitung schloss auch nicht aus, im Rahmen von Sponsoring für Vereine eine Art Wiedergutmachung zu leisten.

Wanzleben. Das Problem der Geruchsbelästigung aus den Klärteichen des Bioethanolwerkes in Klein Wanzleben ist bereits seit Mitte September nicht mehr akut. Die stinkende Brühe aus dem Jahr 2008, die in den Teichen zwischengelagert worden war, wurde inzwischen auf die Felder gebracht bzw. als Überkapazität von der zusätzlichen Abwasserreinigungsanlage abgebaut. Dementsprechend wenige Bürger folgten am Donnerstagabend der Einladung des Stadtratsvorsitzenden Tino Bauer. Nur noch elf Anwohner kamen zu den Versammlung. Bei der ersten Bürgerversammlung Ende Juli dieses Jahres sah das Interesse noch ganz anders aus. Da kochten die Emotionen bei mehr als 30 anwesenden Bürgern hoch, zumal zunächst angekündigt war, dass mit der Reinigung des Abwassers das Problem der Geruchsbelästigung erst im Frühjahr 2010 gelöst werden könne. Solange hätte das " Leerziehen " der Teiche mittels der beiden Anlagen zur Wasseraufbereitung gedauert. Die Werksleitung versprach bei der Versammlung im Sommer eine effektivere Methode, neben den bereits gestarteten Maßnahmen, wie beispielsweise eine Schicht aus schwimmenden Blähton-Kugeln sowie geruchsbindenden Gelaktivmatten, für die Lösung des Problems finden zu wollen. Mit Beginn der Ernte wurde dann damit begonnen neben dem Reinigungsprozess durch die Abwasseranlagen zusätzlich die teilgereinigten biologischen Abwässer auf die Felder rund um die Zuckerfabrik bringen zu lassen. Werkleiter Udo Harten : " Das Wasser hatte einen gewissen Düngewert und auch die Behörden stimmten dem Vorhaben zu. " Im Fall der akuten Geruchsbelästigung von Klein Wanzleben war dies der Durchbruch. Innerhalb weniger Wochen konnten die restlichen Abwässer aus dem großen Teich entsorgt werden. " Das Becken ist jetzt komplett leer ", erklärte Harten. Er sagte weiter, dass die Anlage nun voll funktionsfähig ist und die anfallenden Abwässer komplett gereinigt werden können.

Einer der Anwohner fragte, ob das jetzt aufbereitete Wasser auch stinken könnte ? Udo Harten : " Nein. Das Wasser was wir jetzt haben ist von guter Qualität, so dass wir es sogar in den Vorfluter schicken könnten. "

Ein anderer Anwohner wollte wissen, ob zu irgend einem Zeitpunkt bei den im Abwasser-Klärteich enstandenen Gasen Grenzwerte überschritten worden seien. " Wir hatten bei einem Gutachter eine Analyse in Auftrag gegeben, wobei keinerlei gesundheitsschädigende Wirkungen festgestellt worden sind ", so Udo Harten.

Anwohner Uwe Baier aus Wanzleben erklärte : " Sie haben uns insgesamt zwei Sommer lang eingepestet, haben Sie da auch mal über eine Wiedergutmachung nachgedacht ? Nicht an uns Bürger, ich dachte eher an eine Entschädigung, die an die Vereine geht. "

Udo Harten : " Das werden wir als Vorschlag mitnehmen. Wir werden sehen, was wir im Rahmen unserer Sponsorenmöglichkeit machen können. Es tut uns leid, dass die Abwasserproblematik zu diesem Geruchsproblem geführt hat. "

Ein Anwohner fragte abschließend ob im Frühjahr 2010 wieder mit solch einer Geruchsbelästigung zu rechnen sein. Werkleiter Udo Harten : " Einen dritten Sommer mit üblen Gerüchen aus den Klärteichen wird es nicht geben. Wir haben jetzt einen Betriebszustand wie er sein soll. "