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Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung in Oschersleben EU-Agrarpolitik und die Landwirte

19.10.2009, 05:02

Oschersleben ( mg ). " Ich bin sicher, dass man durch intensive Kommunikation die beiden Bereiche Landwirtschaft und Umweltpflege austariert laufen lassen kann. " Das sagte der neue Landwirtschaftsminister für Sachsen-Anhalt, Hermann Onko Aeikens, auf einer Podiumsdiskussion zum Thema " Die Europäische Umwelt- und Agrarpolitik und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Verbraucher in Sachsen-Anhalt ". Dazu hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung kürzlich nach Oschersleben eingeladen, wo Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch ( CDU ) moderierte.

Aeikens war erst kurz vor der Veranstaltung zum neuen Landwirtschaftsminister auserkoren worden, nachdem Petra Wernicke wegen schwerer Krankheit ihren Rücktritt erklärt hatte. Mit seiner Ankündigung mit Blick auf die weitere Führung des Landwirtschaftsministeriums, Umweltbelange und die Anliegen der Landwirte in Einklang zu bringen, sprach Aeikens sogleich eines der wichtigsten Themenfelder für die Landwirte in der Region an. Bisher hatte sich Ministerin Wernicke gerade darum verdient gemacht. Aeikens betonte, dass die Europäische Union Landwirte zu Recht finanziell unterstütze. " Es bedarf dieser Mittel, damit Landwirte an der allgemeinen Einkommensentwicklung Anteil haben. " Die Umweltleitplanken, die von der Europäischen Union dabei mit aufgestellt werden, seien wichtig zu erfüllen, auch um diese Zahlungen zu rechtfertigen. Mit Blick auf die Naturschutzpolitik aus Brüssel befürchtet er dennoch einen stärker werdenden Zentralismus. " Deshalb darf aber kein Zweifel an der EU Aufkommen ", schloss Aeikens seinen Wortbeitrag.

Horst Saage, erster Vizepräsident des Landesbauernverbandes Sachsen-Anhalt, stimmte mit dem Minister überein. Er verwies bei den niedriger ausfallenden Einkommen insbesondere darauf, " was sich an der Milchfront abspielt ". Die Milchpreise sinken rapide. Die vielfältigen Aktionen der vergangenen Monate, Milch aus Protest wegzukippen, seien aber zwecklos. Wichtig sei, zu Marktbedingungen zu kommen und Verträge fair auszuhandeln.

Der dritte Referent des Abends, Christfried Boelter vom " Team Europe Deutschland ", verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Kategorie der Gewinnmaximierung seit der weltweiten Finanzkrise als einziges Kriterium fürs Wirtschaften jetzt hoffentlich überdacht werde. Und das sei etwas, was die Landwirte vielleicht sogar schon immer besser verstanden hätten, weil sie bei ihrer Arbeit " so nah dran sind am Kreislauf des Lebens ".