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Festveranstaltung : 15 Jahre Pommergruppe Bördekreis Die Schicksale der Vertriebenen dürfen nicht vergessen werden

Von Yvonne Heyer 04.09.2009, 07:01

Schwaneberg. Ein Jubiläum feierte in diesen Tagen die Kreisgruppe Börde der Pommerschen Landsmannschaft. Vor 15 Jahren fanden sich die Männer und Frauen nach zwei vorbereitenden Zusammenkünften im Klein Oschersleber Gemeindesaal zur Gründungsversammlung

zusammen. Das war am 10. Dezember 1994. Maßgeblich an der Gründung der Gruppe war der Klein Oschersleber Alfried Gaul beteiligt. Er ist inzwischen verstorben, seiner wurde unlängst gedacht, als sich die Pommern-Gruppe anlässlich des 15-jährigen Bestehens zu einer Festveranstaltung in Schwaneberg zusammenfand. Hier wurden zahlreiche Mitglieder aus dem gesamten Altkreis Börde genauso begrüßt wie Landrat Thomas Webel, Vertreter der Pommerngruppe Haldensleben und Magdeburg sowie Schwanebergs Ortsbürgermeister Axel Spengler.

Während der Jubiläumsveranstaltung erinnerte der Vorsitzende Gerhard Scherbarth an die Ziele und Aufgaben der Gruppe : Lieder und Kulturgut der einstigen Heimat sollen genauso wenig vergessen werden wie die Schicksale der Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. " Wir kommen zusammen, um gemeinsam Erinnerungen auszutauschen, um gemeinsam in die alte Heiamt zu reisen. Insgesamt zwölf Busreisen haben wir organisiert, damit waren wir fast jährlich in Pommern, wo viele Männer und Frauen ihre alten Heimatorte wiederfanden, ihr altes Zuhause aufsuchten. Das war für alle Beteiligten sehr bewegend. Es gab freudige Erinnerungen, aber auch Enttäuschungen ", sagte Scherbarth.

Zu DDR-Zeiten wurde das Thema Flucht und Vertreibung aus dem Sprachgebrauch gestrichen. " Doch man kann die Geschichte, das Schicksal von 2, 4 Millionen Pommern nicht totschweigen. Unsere Eltern und Geschwister, wir selbst haben uns in Deutschland nach dem Krieg ein neues Zuhause aufgebaut und unseren Anteil am Aufbau der jeweiligen Region geleistet ", verdeutlichte Scherbarth. " Wir wollen das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Wir pflegen den europäischen Gedanken, wir sind Deutsche, sind Europäer. Doch die Vertreibung darf nicht vergessen werden. " Zu den Aktivitäten der Pommerngruppe gehören neben den Busreisen auch die Sommerfeste, Tagesfahrten, Buchlesungen oder die Adventsfeiern.

" Sie sollten die Vergangenheit nicht vergessen, sich auf die Zukunft konzentrieren und im Herzen ihre Heimat bewahren ", sagte Landrat Thomas Webel in seinem Grußwort. Die Mitglieder Else Schulz, Traudel Bartels, Elisabeth Ladwig, Anneliese Habermann, Helmut und Helga Beckmann wurden von Gerhard Scherbarth und seinem Stellvertreter Ewald Habermann für ihre aktive Mitarbeit in der Pommerngruppe geehrt. Der Vorsitzende dankte allen, die die Arbeit der Gruppe unterstützen.

Die Pommersche Landsmannschaft, Kreisgruppe Bördekreis, hat 51 Mitglieder. Die Männer und Frauen feierten ihr Jubiläum mit Blasmusikklängen der " Einetaler Jäger ". Später spielte das Duo " Caros " mit Lutz Hensel und Joachim Heise auf.