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Ehemaliger Ministerpräsident und DDR-B ürgerrechtler zu Gast im Wanzleber Börde-Gymnasium Mauerfall-Projektwoche: Zwei Polit-Promis im Schüler-Talk

Von Sabrina Trieger 08.09.2009, 07:01

Die Schüler des Wanzleber Börde-Gymnasiums haben sich in dieser Woche anlässlich der Projektwoche " 20 Jahre Mauerfall " prominente Gäste eingeladen. Der ehemalige Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Reinhard Höppner und der Bürgerrechtler Hans-Jochen Tschiche standen den Schülern in Diskussionsforen Rede und Antwort. Andere Schüler brachten Alltagsgegenstände aus DDR-Zeiten mit oder besuchen im Laufe der Projektwoche die Gedenkstätte Marienborn-H ötensleben.

Wanzleben. Rund 50 Schüler der 10. Klassen des Wanzleber Börde-Gymnasiums gehören zu einer Generation, die weder Mauer noch Bürgerrechtler – wie Hans-Jochen Tschiche – aus den Anfängen nach der politischen Wende in der DDR kennen. Aus diesem Grund luden sich die Gymnasiasten die beiden prominenten Zeitzeugen Reinhard Höppner ( ehemaliger Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt ) und den Bürgerrechtler Hans-Jochen Tschiche ( Gründungsmitglied des Neuen Forums ) in den Unterricht ein. Beide sprachen anlässlich der Projektwoche " 20 Jahre Mauerfall " über die Zeit vor und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Höppner berichtete von den " heißen Tagen " im Herbst 1989, als sich die Kirchen zu den Friedensgebeten von Woche zu Woche jeweils um das doppelte füllten. Aus ihnen entstanden auch in Magdeburg später die Montagsdemonstrationen, die den Druck auf das politische System der DDR und die SED erhöhte, bis es zum Zusammenbruch kam. Reinhard Höppner sprach über die schweren Anfänge nach der politischen Wende. Auch Bürgerrechtler Hans-Jochen Tschiche erzählte von der Zeit nach und vor dem Mauerfall, dem Einheitsvertrag sowie seiner Arbeit am politischen Runden Tisch. Hans-Jochen Tschiche hatte sich bereits in den achtziger Jahren stark in der Friedensbewegung der DDR engagiert und wurde 1990 wie Reinhard Höppner Mitglied der ersten freigewählten Volkskammer der DDR.

Die 11. Klassen des Börde-Gymnasiums besichtigen in der Projektwoche die ehemaligen Grenzanlagen in Marienborn und Hötensleben, während die Siebentklässler bereits gestern Alltagsgenstände aus der DDR von zu Hause mitbrachten, um diese zum Freitag, zur Projekt-Präsentation aller Klassen, für eine Ausstellung im Schulhaus zusammenzustellten. Die Schüler der fünften Klasse besuchen am Mittwoch die ehemalige Grenze auf dem Brocken im Harz. Des Weiteren stehen auch eine Modenschau, ein Projekt zur Jugendkultur in der DDR der 9. Klasse, auf dem Programm.

Am 9. November, um 18. 53 Uhr – dem Zeitpunkt vor 20 Jahren als Politbüro-Mitglied Günther Schabowski die Öffnung der Grenze " verkündete " – soll es eine Abschluss-Veranstaltung zum Thema " 20 Jahre Mauerfall " geben. Neben Lesungen durch Schüler ist auch eine Talk-Runde mit Zeitzeugen geplant. Interessenten werden gebeten, sich unter der Telefonnummer des Börde-Gymnasiums ( 039209 ) 4 20 25 bei Babette Korth zu melden.