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Im Kardinal-Jaeger-Haus Oschersleben gab es eine große Kaffee- und Kuchentafel mit Gästen aus fünf Generationen Viktoria Semmler feiert ihren 100. Geburtstag

16.06.2009, 05:02

Oschersleben ( mg ). Viktoria Semmler hat gestern ihren 100. Geburtstag groß gefeiert. Seit dem Morgen gingen die Gratulanten ein und aus. Bürgermeister Dieter Klenke, Landrat Thomas Webel, außerdem die Spatzenkinder aus dem Kindergarten St. Franziskus. Sie sangen ein schönes Geburtstagsständchen. Viktoria Semmlers Töchter Ursula Dieme und Emmi Troschke waren auch schon am Morgen zu Besuch, freuten sich über die Geburtstagsgrüße für ihre Mutti. Dabei hatte Tochter Ursula ihr schon einen ganz besonderen Gruß beschert : Sie war aus dem fernen Chicago über den Atlantik geflogen, um sie zu diesem besonderen Ehrentag umarmen zu können. Sie lebt seit 53 Jahren in Amerika. Sie hat mit ihrem Mann selbst drei Kinder, die alle bereits verheiratet sind und ihr fünf Enkel geschenkt haben.

Der Trubel vom Morgen setzte sich für Viktoria Semmler am Nachmittag fort : Insgesamt fünf Generationen ihrer Familie saßen an einer Kaffeetafel beisammen. Emmi Troschkes Tochter Rosemarie und deren Tochter Anja waren aus Nordrhein-Westfalen nach Oschersleben gekommen, um mit den anderen aus der Familie anzustoßen. Außerdem die Kinder des bereits verstorbenen Bruders Otto Semmler. Seine beiden Töchter Peggy und Beatrice hatten ebenfalls ihre Kleinen im Gepäck. Für soviel Besuch hatte sich Viktoria Semmler mit Hilfe ihrer Töchter mit Ohrringen, Perlenkette und einer Bluse in rosa schön zurecht gemacht.

Übrigens feierte sie gestern ein weiteres kleines Jubiläum : Seit zehn Jahren lebt sie nun im Kardinal-Jaeger-Haus. Zuvor hatte sie Höhen und Tiefen in ihrem Leben erfahren. Als gebürtige Polin war sie in den 30 er Jahren nach Deutschland als Gastarbeiterin gekommen, war im Krieg mit ihren Kindern ganz allein. Ihr Mann war an der Front, kehrte erst 1948 aus der Gefangenschaft zurück. Schließlich blieben die Eheleute 60 Jahre verheiratet, bis er verstarb. Bis dahin hatten sie ein gemeinsames Haus mit einem großen Garten. Enkeltochter Rosemarie Lehmann erinnert sich gern : " Es gab immer frische Erdbeeren und frische Eier. " Sie und auch ihre Kinder verbrachten oft die Ferien bei ihr. Die Enkelinnen Beatrice und Peggy wohnten mit ihren Eltern zudem lange mit im Haus der Großeltern. " Es war eine schöne Zeit ", sagt Beatrice lächelnd, bevor sie sich an die Kaffeetafel setzt, um mit den anderen ihre Oma gebührend zu feiern.