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Erneut Auszeichnung für Familie Kühne und " ihre " Burg Wanzleben "Am Romanikpreis hat nicht nur die Familie allein ihren Anteil"

Von Constanze Arendt 08.05.2009, 05:02

Das Engagement der Familie Kühne wurde in diesen Tagen mit dem 2. Platz beim Romanikpreis bedacht. Über Jahre haben sie sich für die Erhaltung der Burg Wanzleben eingesetzt und im vergangenen Jahr auch die Eingliederung in des Objektes in die Straße der Romanik feiern können. Doch die engagierte Familie ist nicht ganz sorgenfrei in Bezug auf die Burg.

Wanzleben. " Es freut uns sehr, dass wir nach dem Marketing Award mit dem Romanikpreis nun schon den zweiten Preis in diesem Jahr bekommen haben ", sagte Dr. Friedrich Wilhelm Kühne, der den Preis am vergangenen Wochenende leider nicht persönlich entgegennehmen konnte. Die Silbermedaille des Romanikpreises 2008 war ihm und seiner Familie verliehen worden, weil sie sich als private Investoren mit finanziellem und ideellem Engagement nachhaltig darum bemüht haben, das die Burg Wanzleben in die " Straße der Romanik " aufgenommen wird.

Familie Kühne hatte erste Teile der Burganlage, die sich einst bereits in Familienbesitz befand, 1993 zurückerworben und seitdem mehrere Millionen in die Sanierung und Erhaltung investiert. Was einst landwirtschaftlich, beispielsweise als Pferdestall oder Kornhaus, genutzt worden war, wurde nach und nach zu einem touristischen Anziehungspunkt ausgebaut. Im November 2003 wurde der Startschuss für das Hotel gegeben. Das Geschäft konzentriert sich heute auf die drei Standbeine Restaurant, Tagungen und Übernachtungen.

" Wir hatten damals entschieden, in die alte Heimat zu gehen ", erinnerte sich Friedrich-Wilhelm Kühne, der damals noch eine wissenschaftliche Firma betrieb, an die Anfänge. Sein Vater war es, der ihm bereits mit auf den Weg gegeben hatte, dass sich die Anlage der Gebäude auf der Burg nicht für die Landwirtschaft eigneten. " Es musste also etwas anderes werden und so haben wir uns für die Gastronomie entschieden ", erzählte er weiter.

Stück für Stück arbeitete man daran, baute aus und kann heute auf das Konzept " Heiraten und Feiern auf der Burg Wanzleben " bauen. Sogar eine Außenstelle des Standesamtes gibt es hier.

Doch damit ist der Ausbau des Anwesens noch lange nicht Geschichte. In Kürze wird ein neues Restaurant mit bürgerlicher Küche für jedermann eröffnet. Der Name " Goliath " kommt nicht von ungefähr und hängt stark mit der Geschichte zusammen. " Goliath " hieß einst ein berühmter Hengst auf der Burg Wanzleben, der 164 gekörte Nachkommen hatte. Ein Abbild von ihm wurde einst in schwere Bronze gegossen, kam aber leider 1945 abhanden. " Der muss noch irgendwo sein, ich hoffe, dass er irgendwann zu uns zurückkommt und einen Ehrenplatz im ‚ Goliath ‘ bekommen kann ", sagte Kühne.

Große Hoffnung setzen er und seine Frau Annette auch in die Bauarbeiter vor der Tür. Schon seit vier Jahren sind sie durch Baustellen von der Straße der Romanik abgeschnitten, die Beschilderung lässt zudem zu wünschen übrig. " Uns findet man nicht wirklich, aber ich meine, mit ein bisschen gutem Willen ließe sich etwas tun ", sagt der Burgherr, der auch ein wenig das Engagement der Stadt Wanzleben für die touristische Adresse in der Stadt vermisst. " Es ist unser Ziel, die Burg Wanzleben zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt zu machen, wo man kommunizieren kann ", fügte er hinzu. Am Romanikpreis, der für den Aufbau gedacht ist, jedenfalls haben auch die Handwerker und die Mitarbeiter einen Anteil.