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Ärzte am Bördekrankenhaus Neindorf vorgestellt Dr. Kusibab: Deutschand war mein Wunschziel

29.04.2009, 05:06

Am Medigreif-Bördekrankenhaus Neindorf arbeiten neben deutschen Ärzten auch zunehmend ausländische Mediziner. In einer Serie lassen Volksstimme und Krankenhaus sich die Ärzte sehr persönlich vorstellen. Heute : Dr. Marek Kusibab, Chirurg.

" Ich bin Dr. Marek Kusibab. Mein Heimatland ist PoIen. Ich arbeite seit nunmehr fast zwei Jahren als Chirurg am Medigreif Bördekrankenhaus in Neindorf. Geboren wurde ich 1969 in Debica im südlichen Polen, etwa 100 Kilometer östlich von Krakow. Dort wohnt meine Familie auch heute noch. Zweimal im Monat mache ich mich auf den Weg und fahre die etwa 900 Kilometer nach Hause.

Mein Studium der Humanmedizin habe ich in den Jahren 1989 bis 1995 an der Medizinischen Akademie in Katowice absolviert. 1995 promovierte ich dort. Erste Erfahrungen als Arzt sammelte ich in den darauf folgenden Jahren an den Krankenhäusern in Tarnów, Debica, Rzeszów und Kraków. Meine Facharztausbildung als Chirurg schloss ich 1999 in Rzeszów mit der Spezialisierung ersten Grades und 2005 in Kraków mit der Spezialisierung zweiten Grades ab ( entspricht deutschem Facharzt ). Gern wollte ich danach meine Kenntnisse und Erfahrungen auch einmal im Ausland erweitern. Deutschland war dafür mein Wunschziel. Ich hatte bereits ein bisschen Deutsch am Gymnasium gelernt und die deutsche Medizin hat in Polen einen ausgezeichneten Ruf. Ich freute mich deshalb über das Angebot des Medigreif Bördekrankenhauses in Neindorf, im Juni 2007 an der Klinik für Chirurgie eine Tätigkeit aufzunehmen. Ich habe diese Entscheidung bis heute nicht bereut.

Von den Ärzten und Pflegekräften der Klinik wurde ich sehr gut aufgenommen. Die Arbeit am OP-Tisch macht mir sehr Spaß. Ich konnte in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Operationen, vor allem auf bauchchirurgischem Gebiet, sehr eigenständig durchführen. Dabei habe ich von Dr. Bien, Dr. Schippan und den anderen erfahrenen Chirurgen der Klinik sehr viel gelernt. Auch mit meinen Patienten bin ich regelmäßig und sehr gern in Kontakt. Ich begegne ihnen bei der Visite oder auch beim Dienst in der Notfallambulanz. Inzwischen hat sich mein Deutsch auch so weit verbessert, dass ich mich mit meinen Patienten über alle Belange ihres Aufenthaltes im Krankenhaus gut verständigen kann. Im intensiven Selbststudium arbeite ich beharrlich an der Vervollkommnung meiner deutschen Sprachkenntnisse.

Die freundliche Art, mit der mir die Menschen hier begegnen, zeigt mir, dass ich mich offensichtlich auf dem richtigen Weg befnde. Meine Frau ist ebenfalls Ärztin. Sie arbeitet als Kinderärztin auf der Säuglingsstation des Krankenhauses meiner Heimatstadt Debica und ist dort fest verwurzelt. Es ist nicht einfach, meine Frau, meinen vierzehnjährigen Sohn und meine neunjährige Tochter nur alle zwei Wochen zu sehen. Doch die Arbeit in Neindorf ist so interessant, dass ich gern noch einige Jahre hier bleiben möchte. "