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Die Stadt Wanzleben ist bemüht, eine Lösung für fehlende Krippenplätze zu f nden Nachfrage höher als das Angebot

Von Constanze Arendt 25.04.2009, 05:32

Ein regelrechten Babyboom hat die Stadt Wanzleben in den vergangenen Monaten erlebt. Das freut die Wanzleber, aber die Neugeborenen möchten auch in der Krippe betreut werden. Und da wird das Bein dick, die Kapazitäten reichen nicht mehr aus. Der Stadtrat hatte deshalb am Donnerstagabend in seiner Sitzung eine wichtige Entscheidung zu treffen.

Wanzleben. " Seit der Schließung der zweiten Krippe haben wir erstmals wieder so viele Krippenkinder. Damit konnte damals aber keiner rechnen ", erklärte die Sozialamtsleiterin im Wanzleber Verwaltungsamt, Sylvia Dammering. Bisher war es immer möglich gewesen, allen Antragstellern gerecht zu werden und die Aufnahme des Kindes von heute auf morgen umzusetzen.

Aufgrund der baulichen Voraussetzungen ist die Kapazität der Krippenplätze in der städtischen Kindertagesstätte " Sarrezwerge " jetzt bis zur Grenze ausgeschöpft. 51 Plätze für Kinder unter zwei Jahren stehen zur Verfügung. Derzeit liegen aber bereits bis August dieses Jahres 14 Anträge vor, die zurzeit keine Berücksichtigung f nden konnten. Die Stadt Wanzleben kann somit den Rechtsanspruch nicht mehr erfüllen. Diese Situation wird sich auch nicht ändern, wenn die ältesten Kindergartenkinder in die Schule wechseln.

" Wir können den Eltern anbieten, ihr Kind in einer Einrichtung in einem anderen Ort unterzubringen ", erklärte Sylvia Dammering weiter. Das bringt aber für die Stadt Wanzleben eine Übernahme von Kosten mit sich. Diese sollten laut Stadtratsbeschluss aber nur bis zum Übergang in das Kindergartenalter gewährt werden. So dass die Eltern dann ihre Kinder wieder bei den " Sarrezwergen " unterbringen. " Wir möchten den Eltern aber nicht zumuten, dass sie länger als nötig unterwegs sind ", unterstrich die Amtsleiterin im Gespräch mit der Volksstimme. Die Situation wird dadurch erschwert, dass auch die Kindertagesstätten in Domersleben und Hohendodeleben ausgelastet sind. Die Kinder, die in Wanzleben keinen Krippenplatz bekommen, könnten so in Klein Wanzleben, in Klein Rodensleben und Groß Rodensleben untergebracht werden.

Mit dem Jugendamt wurden bereits Möglichkeiten der Schaffung zusätzlicher Plätze in der Kita " Sarrezwerge " erörtert. Von einem Umbau einer Wohnung oder einer Containerlösung, die für eine befristete Zeit zu mieten wäre, war in der Stadtratssitzung die Rede. " Die Containerlösung wäre gut, weil die Kinder alle auf einem Gelände wären ", erläuterte Sylvia Dammering. Nach ihrem Kenntnisstand ist die evangelische Kirche bemüht, ihre Einrichtung umzustrukturieren, um auch Krippenplätze anbieten zu können. Wann das sein wird, ist ungewiss.

Dennoch muss schnell in Wanzleben eine Lösung gefunden werden. Bis dahin wird mit Wartelisten gearbeitet. Für die gerechte Vergabe von vorhandenen Plätzen wurde ein Prüfschema erarbeitet. Nach Punkten wie Eingang des Antrages, Arbeitsaufnahme und Unterbringung zum Kindeswohl soll eine Arbeitsgruppe entscheiden. Hier arbeiten ein Mitglied des Elternkuratoriums, die Vorsitzende des städtischen Ausschusses für Bildung und Soziales sowie eine zuständige Sachbearbeiterin aus der Verwaltung mit.