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Schermcker Bürger sorgen sich um Zwischenlager am Sportplatz Der Dreckberg darf nur in eine zugelassene Deponie

Von Yvonne Heyer 09.04.2009, 07:07

Der Straßenbau " Hinter dem Drömling " in Schermcke beschäftigt die Bürger doch sehr. Immerhin brachte das Vorhaben einige böse Überraschungen ans Tageslicht. Dazu gehört auch die Tatsache, dass der Straßenaushub nicht in eine " normale " Deponie verbracht werden durfte. Der Aushub ist kontaminiert.

Schermcke. Doch gerade diese Tatsache warf in der letzten Gemeinderatssitzung vor einer Woche die Frage eines Bürgers auf, wieso dann gerade dieser Aushub seit Monaten am Sportplatz gelagert wird. Gehen hier Gefahren aus ? Kann etwas ins Grundwasser gelangen ?

" Vom Aushub geht definitiv keine Gefahr aus ", betont Udo Hüttenrauch, der das Bauvorhaben geplant und die Bauüberwachung inne hat. " Das Bodenschutzgesetz und die darauf beruhenden Regelungen der Länderarbeitsgemeinschaft

Abfall ( LAGA ) legen Grenzwerte fest, die für eine Beseitigung des Aushubes in normalen Deponien einzuhalten sind. Die Deponien verlangen Nachweise darüber, dass der angelieferte Aushub unbelastet ist ", so Hüttenrauch. Im Fall des Aushubs aus der Straße " Hinter dem Drömling " in Schermcke wurden mehrfach Proben genommen und labortechnisch untersucht. Leider kam dabei heraus, dass die vorgeschriebenen Grenzwerte überschritten waren. In den Proben wurden beispielswiese erhöhte TOC-Werte festgestellt. Das sind organische Bestandteile, die in humösen Böden auch natürlich vorhanden sind, hier aber in größeren Mengen auftreten. Diese Böden eignen sich laut Vorschrift nicht für die Einlagerung in normalen Deponien. Bei einer Probe wurde beispielsweise auch Phenol festgestellt. " Möglicherweise ist in der Straße vor vielen Jahren einem Traktor mal der Hydraulikschlauch gerissen oder unsere Vorfahren haben Löcher mit Bauschutt aufgefüllt, der phenolhaltige Bestandteile, wie Dachpappe oder ähnliches enthielt ", erklärt Udo Hüttenrauch. Er weiß auch zu berichten, dass dieser Aushub in einer dafür zugelassenen Deponie verbracht wurde. " Hierbei handelt es sich um Deponien die später mit technischen Maßnahmen, wie Abdeckung mit Folie, geschützt werden ", so Hüttenrauch weiter.

Der Aushub, der zurzeit am Schermcker Sportplatz zwischengelagert wird, ist nicht mit Phenol belastet, sondern enthält im Grunde genommen organische Substanzen, wie wir sie auch in Mist finden und im Garten untergraben würden. Durch den erhöhten Gehalt an solchen Inhaltsstoffen darf dieser Aushub aber nicht in eine " normale Deponie " verbracht werden. Dafür musste eine zugelassene Deponie gesucht werden. " Fakt ist aber wiederum, selbst durch Regen werden die organischen Schadstoffe nicht herausgelöst, können die Umwelt oder das Grundwasser also nicht schädigen. Es verflüchtigt sich nichts ", versichert Udo Hüttenrauch. Er berichtet zudem, dass erst kürzlich eine erneute Probe aus dem Aushub am Sportplatz genommen wurde, die dies bestätigt. Die Einlagerung in entsprechend zugelassenen Deponien ist natürlich teuer und zahlen muss der, der liefert.

Mitte Mai soll der Straßenbau " Hinter dem Drömling " fertig sein. Dann wird auch das Zwischenlager am Sportplatz aufgelöst.