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Freiluft-Oper im August auf der Gedenkstätte Deutsche Teilung / Dr. Kai Langer: "Wollen Anlässe für Begegnung auf dem ehemaligen Bollwerk schaffen"

Von Ronny Schoof 17.05.2010, 07:23

Mit einer prestigeträchtigen Veranstaltung wartet die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn am 13. August, dem Gedenktag zum Mauerbau, auf. Verdis Freiheitsoper "Nabucco" kommt hier unter freiem Himmel und vor bis zu 1800 Zuschauern zur Aufführung.

Marienborn. Schon seit Jahresbeginn ist dieses Großereignis im Kalender des Jubiläumsjahres "20 Jahre Deutsche Einheit" verankert. Vorige Woche nun gaben die Gedenkstätte und das Veranstaltungsbüro im Rahmen einer Pressekonferenz nähere Informationen zu dem Kulturhöhepunkt bekannt. "Natürlich steht der 3. Oktober dieses Jahr im Mittelpunkt, dennoch gibt es auch vorher schon wichtige Anlässe, wie zum Beispiel den 13. August", erklärte Gedenkstättenleiter Dr. Kai Langer. Und weiter: "Als die Anfrage von der Agentur Paulis an uns herangetragen wurde, ob wir uns vorstellen könnten, eine Oper auf unserem Gelände aufzuführen, sind wir erstmal in uns gegangen." Mit positivem Ergebnis, denn: "Wir verstehen uns als Ort der Begegnung und wollen natürlich auch entsprechend Anlässe dafür an diesem ehemaligen Bollwerk schaffen", so der designierte Vorsitzende der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalts.

Man habe dann überlegt, welches Stück den Vorstellungen der Gedenkstätte entspreche und sei schnell auf "Nabucco" gekommen. "Sie erfüllt die Freiheitsthematik, und das schien uns passend für den 13. August", meint Langer.

Somit kommt eine der erfolgreichsten Opernkompositionen überhaupt im Sommer nach Marienborn. "Hier hat ja schon einiges stattgefunden – Theater oder Rockkonzerte –, aber eine Oper, das hatten wir bislang noch nie", freut sich Kai Langer auf das Bühnenwerk, das vom Ensemble der polnischen Oper Bytom aufgeführt wird.

"Wir sind bereits im zwölften Jahr mit ,Nabucco‘ unterwegs, haben mehr als 500 Open-Air-Veranstaltungen hinter uns. Das zeigt deutlich, dass diese epische Geschichte nach wie vor eine ungeheure Faszination auf die Menschen ausübt", sagt Veranstalter Pavol Munk. Er gab zudem Einblick in die Arbeit des Ensembles: "Wir sind eine Tagesgroßproduktion, reisen morgens um acht an und nachts um drei wieder ab." Bühnenaufbau, Bestuhlung, Soundcheck, Aufführung, Abbau – alles passiere innerhalb dieser 19 Stunden. Einen Schallschutz zur A2 werde es nicht geben. Pavol Munk dazu: "Ich habe keine Sorge wegen der Nähe zur Autobahn. Wir werden den Lärm versuchen einzudämmen. Außerdem wird er von der Orchestermusik sowieso übertönt." Ähnlich sieht es Kai Langer: "Das war bisher nie das Problem – und wird es auch diesmal nicht. Ich verweise da beispielsweise auf den jährlichen ökumenischen Gottesdienst, der trotz des Geräuschpegels von der Autobahn funktioniert."

Mit der Resonanz bisher zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden. 250 Karten wurden bereits abgesetzt.