1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Internationales Miteinander am Treffpunkt Grenze

Workcamp-Teilnehmer reisen bis Sonntag in Hötensleben an - Offizieller Beginn nächste Woche Internationales Miteinander am Treffpunkt Grenze

Von Ronny Schoof 20.07.2012, 05:20

Multikulti - das Schlagwort für das Internationale Workcamp am Grenzdenkmal Hötensleben. Bis zum offiziellen Beginn am Montag reisen 14 Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen an, um das 15. Treffen dieser Art mit Leben zu erfüllen.

Hötensleben l Schon seit Mittwoch trudeln die ersten internationalen Gäste in Hötensleben ein. Die jungen Erwachsenen dieses 15. Workcamps kommen aus Spanien, Frankreich, Belgien, Weißrussland, Serbien, Russland, aus der Türkei und der Ukraine und sogar aus Taiwan. Insgesamt 14 Teilnehmer, die in den nächsten drei Wochen ein zweigleisiges Programm absolvieren: Instandhaltungsarbeiten am Grenzdenkmal sowie das Kennenlernen von Land, Leuten und Historie.

"Eine jetzt schon sehr ambitionierte Gruppe", sagt René Müller, stellvertretender Vorsitzender des Grenzdenkmalvereins Hötensleben, "alle möchten mehr über die deutsche Geschichte und Kultur erfahren und sich zum Erhalt des Denkmals einbringen." Irina aus Russland etwa hegt die Hoffnung, "durch mein Engagement einen nützlichen Beitrag zu leisten und so einen Teil von mir hier zu hinterlassen sowie mit der Bevölkerung vor Ort in Kontakt zu kommen". Der Medizinstudent Hazar aus Ankara ist "begeistert von der Möglichkeit, deutsche Geschichte hautnah zu erfahren", denn das interessiere ihn schon lange. So oder so ähnlich sehen die Beweggründe und die Motivationen aller Workcamper aus.

Beim Grenzdenkmal freut man sich über die abermalige Zusage von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, die Schirmherrschaft zu übernehmen: "Damit steht das Projekt wieder unter einem ganz besonderen Stern und wir empfinden das als große Ehre für das Workcamp sowie auch für die Arbeit des Vereins", sagt René Müller.

Mit "Rock am Denkmal" Ende nächster Woche stehe ein Programmpunkt bevor, der sich fürs Workcamp zu einer festen Institution entwickelt habe. "Denn auch in diesem Jahr", erklärt Müller, " werden die Camper beim Auf- und Abbau helfen und natürlich mit den Bands und Fans abrocken."

Der gewünschte Kontakt zu den Einheimischen werde parallel zu den Aufgaben am Denkmalgelände nicht zu kurz kommen. "Das ist auch sehr wichtig, denn hier wird im kleinen Stile Völkerverständigung betrieben", meint Müller.

Direkter Kontakt mit der Bevölkerung

In Hötensleben werden die bewährten Partner von der Feuerwehr, vom Schützen- und vom Sportverein wieder mit gutem Beispiel vorangehen und die Besucher empfangen. Ebenso ist der Verkehrsgarten Völpke mit von der Partie. "Aber auch die Hötensleber, ob nun organisiert im Verein oder nicht, werden sich wieder engagieren", ist René Müller sicher. "Zwischen der Jugend im Ort und den Teilnehmern entstehen immer sehr gute Kontakte - zuweilen auch mehr", fügt er schmunzelnd an. In den nächsten drei Wochen werde der Jugendtreff meist ins Workcamp verlegt - oder das Workcamp findet am Abend im Jugendtreff statt.

Die zahlreichen Freizeitaktivitäten werden die Gruppe unter anderem durch die Tagebaulandschaft der Region führen. Die Ausgrabungsstätte der Schöninger Speere wird besichtigt und in den Schacht Morsleben eingefahren. Auf Einladung des FDP-Abgeordneten Jens Ackermann wird der Bundestag in Berlin besucht, außerdem stehen Ausflüge nach Goslar und zum Weltkulturerbe Rammelsberg auf dem Programm. René Müller konstatiert: "So wird es ein prall gefüllter Kalender in diesen drei Wochen - aber auch eine Zeit, welche die Camper immer in Erinnerung behalten werden."