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Darlingeröder Kindertagesstätte benötigt mehr Platz als zurzeit vorhanden ist Umzugspläne für die größten "Mäuse"

Von Jörg Niemann 10.01.2014, 02:24

Die Darlingeröder Kindertagesstätte "Mäuseland" wird in nächster Zeit eine Art Zweigstelle erhalten. Die Kinder der mittleren Gruppe ziehen ins Feuerwehrgebäude um, da die Kapazität der Einrichtung erschöpft ist.

Darlingerode l Im "Mäuseland" ist es eng geworden. Über 200 Jungen und Mädchen werden in der Kindertagesstätte in Darlingerode betreut - vom Krippenalter bis zur vierten Klasse. Nach Angaben von Tagesstätten-Leiterin Dorit Goedecke liegen außerdem weitere Anfragen von Eltern nach Betreuungsplätzen für ihre Kleinen vor.

Erste Probleme traten im Sommer des vergangenen Jahres auf. Damals behalf sich die von der Stadt getragene Einrichtung mit einer geänderten Betriebserlaubnis. Statt zuvor 215 war nun genehmigter Platz für 220 Mädchen und Jungen. Doch auch das reichte nicht. Es musste nach neuen Lösungen gesucht werden.

Seit einigen Wochen findet ein reger Austausch zwischen der Einrichtung und der Stadtverwaltung statt. Mehrere Varianten sind schon diskutiert, die meisten verworfen worden. Als beste und problemloseste Variante ist ein zeitlich befristeter Umzug der ältesten Kindergartengruppe in das etwa 200 Meter entfernte Feuerwehr-Gerätehaus vorgesehen, dem prinzipiell auch das Jugendamt der Kreisverwaltung zugestimmt hat.

Demnach soll zu gegebener Zeit - wahrscheinlich im Frühjahr - die momentan mittlere Kindergartengruppe in den bisherigen Beratungsraum der Ortsfeuerwehr umziehen. Im Vorfeld wurden schon die Wehrleitung und wenig später die gesamte Wehr von den Plänen unterrichtet. "Ich habe mich sehr gefreut, wie entgegenkommend und konstruktiv die Kameraden den Vorschlag aufgefasst haben. Sie haben grünes Licht gegeben", berichtete Bürgermeister Denis Loeffke (CDU).

Am Mittwochabend wurden offiziell das Elternkuratorium der Tagesstätte und die Eltern der betroffenen Gruppe - immerhin mit mehr als 20 Kindern - über die Pläne informiert. "Auch die Eltern haben sehr sachlich diskutiert und haben die Notwendigkeit eingesehen. Allerdings gibt es noch viele Detailfragen, vor allem zum Tagesablauf, die erst nach und nach abgearbeitet werden können", berichtete Fachbereichsleiterin und Vize-Bürgermeisterin Silke Niemzok, die für die Stadt an der Beratung teilnahm. Die Kindergruppe soll für etwa zwei Jahre im Ausweichquartier untergebracht werden und hat mit "Feuerwehr-Mäuse" sogar schon einen passenden Namen erhalten. Danach hofft die Verwaltung, dass sich die Kinderzahlen wieder so einpegeln werden, dass die Einrichtung ohne Außenstelle auskommt. "Planbar ist so etwas nicht, denn keiner weiß, wie viele Neuansiedlungen von jungen Familien es im neuen Baugebiet am Halberstädter Weg geben wird und wer dann einen Antrag auf einen Tagesstättenplatz stellt", gibt Bürgermeister Loeffke zu bedenken.

Auf alle Fälle will er aber die Geschicke der Kinder der Stadt Ilsenburg selbst in die Hand nehmen. "Nach dem neuen Kinderförderungsgesetz Sachsen-Anhalts ist der Landkreis Harz der zuständige Ansprechpartner. Der könnte wiederum den Darlingerödern Eltern freie Plätze in irgendeiner Einrichtung des Harzkreises anbieten - notfalls auch in der Stadt Falkenstein. Das wollen aber weder der Landkreis Harz noch wir als Stadt. Deshalb hoffen wir im Interesse der Kinder und Eltern, dass wir mit der zeitweiligen Ausgliederung das Problem in den Griff bekommen. Sollte aber auch dies nicht reichen, dann müssen ohnehin völlig andere Überlegungen angestellt werden", schloss Loeffke.