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  7. In der Dammstraße stört Buslärm vor der eigenen Haustür

Anwohner wünschen sich Entlastung durch neue Streckenführung - Verkehrsbetrieb und Stadtverwaltung sehen kaum Alternativen In der Dammstraße stört Buslärm vor der eigenen Haustür

Von Katrin Schröder 07.02.2014, 02:19

Wernigerode l Vor dem Haus fährt geräuschvoll ein Bus vorbei. Wenige Minuten später kommt der nächste. "Mittags ist es besonders schlimm", sagt Uwe Söchting. Er wohnt an der Kleinen Dammstraße in Wernigerode und ärgert sich über den Verkehr vor seiner Haustür. Der besteht vor allem aus Bussen, die den nahegelegenen Busbahnhof ansteuern oder von dort wegfahren.

Sein Nachbar Lothar Nehrkorn beklagt sich ebenfalls über den Lärm und die Erschütterung durch die schweren Fahrzeuge. "Alle naselang kann man die Gläser im Schrank wieder gerade rücken." Beide stört, dass die großen Fahrzeuge die schmale Straße in beide Richtungen befahren. Das sei früher, vor dem Umbau des Busbahnhofes, anders und ihrer Meinung nach besser geregelt gewesen. "Warum können die Busse nicht über die Kleine Dammstraße hinein- und über die Schreiberstraße hinausfahren?", fragt Söchting.

"Das ist nicht ohne weiteres möglich", erklärt Gerald Hahne, Abteilungsleiter bei den Harzer Verkehrsbetrieben (HVB). "Wir regeln nicht alles über die Kleine Dammstraße", betont er. Grundsätzlich nutzen die Busse die Ein- oder Ausfahrt, die am besten zur Linienführung passt. "Das richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten." Gerade für Busse, die die Bussteige 1 und 2 ansteuern, sei es praktisch unmöglich, zu wenden und einen anderen Weg zu nehmen. Grob geschätzt laufe etwa die Hälfte des Busverkehrs durch die Kleine Dammstraße. In beide Richtungen seien die Stadtlinien unterwegs.

Bianca Cöster vom städtischen Verkehrsplanungsamt sieht darin kein Problem. "Man sucht die optimalen Fahrbeziehungen." Das sei unter anderem ein Gebot der Wirtschaftlichkeit. Jeder zusätzliche Meter müsse im Fahrplan berechnet und bezahlt werden. "Aus unserer Sicht steht es nicht zur Debatte, etwas zu ändern."

Abhilfe schaffen ließe sich hingegen in Sachen Geschwindigkeit. Die meisten Fahrer seien nach Meinung der Anwohner zu schnell unterwegs. "Kaum jemand fährt Tempo 30, obwohl das so vorgeschrieben ist", sagt Söchting. Das sei nicht nur für die Anwohner ein Problem, sondern auch gefährlich für Kinder, die die Straße auf dem Weg zur Schule entlanggehen.

Damit trifft er bei Gerald Hahne auf offene Ohren. "Da kann ich nur empfehlen: Kennzeichen notieren und dem Betriebsleiter melden - oder Anzeige erstatten." In Dienstberatungen und per Aushang würden die Fahrer regelmäßig darauf hingewiesen, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten werden müssen. "Doch unternehmen können wir nur etwas, wenn wir konkrete Angaben haben."