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Team im Schullandheim "Dreiländereck" bereitet neues Grenzprojekt und Heilkräuterseminar vor Benneckensteiner zeigen auf, wie einstiger Todesstreifen zur Lebensader wird

Von Burkhard Falkner 25.04.2014, 03:19

"Vom Todesstreifen zur Lebensader" heißt ein neues Projekt im Schullandheim bei Benneckenstein. Es soll Schülern aus Bayern helfen, die Teilung und Einheit Deutschlands besser zu verstehen.

Benneckenstein l "Es ist ja nicht so", sagt Heimleiter Frank Weiner, "dass die einstmalige Trennlinie zweier deutscher Staaten bei den vielen Veranstaltungen für Jung und Alt bei uns keine Rolle gespielt hat". Dazu sei die Grenze viel zu nah am Schullandheim Dreiländereck bei Benneckenstein. Dafür sei der Wandel vom gefährlichen Niemandsland zum natürlichen Lebensraum zu spektakulär. Und dazu wisse er selbst, so Weiner, als ehemaliger Grenzsoldat und heutiger Naturexperte auch viel zu genau Bescheid, um dieses Wissen nicht weiterzugeben.

Und so erstellt der Chef des vom Förderverein für Skisport und Naturschutz im Harz getragenen Schullandheimes jetzt ein ganz neues Projekt. Unter dem Namen "Vom Todesstreifen zur Lebensader" soll es zeigen, was sich in den vergangenen 25 Jahren getan hat.

Äußerer Anlass für das Projekt ist die neue Partnerschaft von Sorge und Ingolstadt (Volksstimme berichtete). Sie sieht im September einen Besuch von Ingolstädter Schülern im Harz vor. Ihnen soll dabei auch viel von der Geschichte der Region vermittelt werden.

Das Programm werde eine Mischung von Wanderungen an und über die einstige deutsch-deutsche Grenze bei Sorge, Benneckenstein und Hohegeiß sein, so Weiner vorab. Das Grenzmuseum und die zum Teil im Original erhaltenen Anlagen würden genauso erläutert, wie das art-in-nature-Kunstwerk "Ring der Erinnerung". Es zeigt die Spuren der Grenze in der Landschaft und ihre Überwindung durch die Natur - für Weiner der zweite Teil des neuen Projekts. Denn wo einst Grenzsoldaten Wache halten mussten, tummeln sich heute Touristen, entstand ein Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, eine Lebensader für die Natur und über den Tourismus auch für die Menschen in der Region. "Das Konzept steht", so Weiner, "aber es bleibt noch viel zu tun".

Das Angebot für die Ingolstädter ist indes nicht das einzige für die Saison. Wanderungen, Kneippkuren, Gästebetreuung, "Schule in der Natur" und vieles mehr steht im Plan. Dazu hat die Anmeldung für die beliebte Heil- und Wildkräuterwanderung am 18. Mai begonnen. Dabei werden Kräuter gesammelt, bestimmt und zu Salat, Suppe oder Salbe verarbeitet. Harzklub-Mitglieder werden mit einem Rabatt belohnt. Alle anderen zahlen etwas mehr - oder treten dem Harzklub bei. Der brauche neue Mitglieder zur Pflege der Natur und zur Präsentation der Harzer Geschichte, so Weiner.

Anmeldungen und weitere Infos gibt es unter Telefon (03 94 57) 22 04 oder per Mail: slh-dreilaendereck-fvsn@gmx.de