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Bilanz und Ausblick von Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) zum Jahreswechsel "Unsere Stadt ist auf einem guten Weg"

Von Rainer Marschel 12.01.2011, 04:28

Nach dem Jahreswechsel hat Ilsenburgs Stadtoberhaupt Denis Loeffke (CDU) eine insgesamt sehr zufriedenstellende Bilanz seiner Arbeit gezogen. Am 1. November 2010 war er genau ein Jahr im Amt Mit seinem Amtsantritt beendete er die langjährige Ära des SPD-Bürgermeisters Wilfried Obermüller.

Ilsenburg. Allmählich geht für Ilsenburgs ersten Mann im Rathaus, Denis Loeffke, jene Zeit zu Ende, da ihm Kritiker unterstellen konnten, weitestgehend von den enormen Weichenstellungen seines Vorgängers Wilfried Obermüller (SPD) profitiert zu haben. So macht er denn auch eine Bilanz 2010 auf, mit der er "seine" Stadt einschließlich der beiden Ortsteile "auf einem guten Weg" sieht. Und das ungeachtet zahlreicher Vorhaben, die zumeist aus finanziellen Gründen unerledigt blieben oder verschoben werden mussten.

Die fusionsbedingte Zusammenlegung dreier Haushalte infolge der Eingemeindung von Darlingerode und Drübeck sei aus seiner Sicht geradezu "geräuschlos verlaufen". Zudem seien alle großen (Bau-)Vorhaben auch beendet worden. Darlingerodes Feuerwehrgerätehaus ist da nur eines der Beispiele, der neue Supermarkt ein anderes.

Genau ein Jahr ist es jetzt auch her, dass es hinsichtlich des Ilsenburger Schlosses genau so viel "Stress gegeben habe, wie mit dem monatelangen Ringen um einen Sportplatzneubau oder die Ertüchtigung des alten am Eichholz". Beides habe sich aus seiner Sicht zum Guten entwickelt: "Selbst aus den Reihen der Fußballer höre ich immer öfter, dass die jetzige Lösung akzeptiert wird." Die meisten können mit der Modernisierung des alten Platzes mittlerweile "ganz gut leben", ist der Christdemokrat überzeugt. Klar schwinge im Hintergrund immer noch die Hoffnung mit, dass es irgendwann einmal Ilsenburg wieder finanziell so gut geht, dass der Neubau machbar wird. Diese sei durchaus begründet, nur eben in absehbarer Zeit nicht. Die notwendige Fläche für den neuen Sportplatz sei 2010 von der Stadt gekauft worden. Der Platz 1 am Eichholz muss jedenfalls 2011 fertig saniert sein. Der Zeitdruck resultiert nicht zuletzt aus dem Umstand, dass Ilsenburg bereits im nächsten Jahr auf eine einhundertjährige Fußballgeschichte verweisen kann.

"Konnten nicht so weitermachen wie vorher"

Loeffke ist bezüglich des Schlosses noch nicht ganz zufrieden, dass man praktisch noch nichts sieht. Aber auch dafür wurden 2010 entscheidende Weichenstellungen vollzogen. Sobald die Witterung es zulässt, werde mit der Dachsanierung begonnen.

Ähnlich verhält es sich auch mit den beiden wichtigen Straßenbauprojekten am Buchberg sowie mit der Schloßstraße. Witterungsbedingt mussten sie unterbrochen werden.

Problematisch war bereits zum Amtsantritt Loeffkes die grundlegend verschlechterte Haushaltssituation. 2007 habe man mit Gewerbesteuern in Höhe von über neun Millionen Euro "kaum gewusst, wohin mit dem Geld". 2010 stehen auf der Habenseite etwas mehr als drei Millionen Euro zu Buche: "Dieser Umstand führte dazu, dass man keinesfalls einfach so weitermachen konnte wie vorher." Man habe aber trotz dieser Situation weiter investiert, auch und gerade in den Ortsteilen.

Zu den gesellschaftlichen Höhepunkten mit zum Teil überregionaler Ausstrahlung zählte Loeffke die 1050-Jahr-Feier Drübecks. Erfreulich sei aus seiner Sicht auch das Zusammenwirken der größer gewordenen Feuerwehr unter einem gemeinsamen Dach. Das neuerdings unter der Ägide des gerade gewählten Stadtwehrleiters Michael Voigt.

Loeffke sieht das größer gewordene Ilsenburg auch wegen der industriellen Neuansiedlungen auf einem guten Weg. Als Beispiel führte er die Fermentation Biotech an, die im Sommer ihre Produktion aufnehmen wird. Von herausragender Bedeutung seien zudem die avisierten 170 neuen Arbeitsplätze bei ThyssenKrupp Presta: "Das ist für mich ein Phänomen, weil die Entscheidung dafür mitten in der weltweiten Krise zugunsten von Ilsenburg gefallen ist." In diesem Kontext spricht Loeffke auch vom Walz- und Radsatzwerk als zwei "ganz wichtigen Leuchttürmen".

Er hatte sich in seinem Wahlprogramm vehement dafür eingesetzt, ruinöse Altlasten wie das Nexö-Heim schneller verschwinden zu lassen. Wenn er sich auch hier mehr Tempo wünschte, wie zum Beispiel hinsichtlich des gigantischen Molochs Hotel "Blauer Stein".

Dass die Stadt im letzten Jahr bis zu zehn Prozent mehr Gäste hatte, liege zu einem nicht unerheblichen Teil an dem enormen Zuwachs in der "Forelle". 2011 wird dort ein Gebäudeteil an der Buchbergstraße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.