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Nele und Lea Weber aus Wernigerode haben Oberbürgermeister Peter Gafferts Herz erweicht Schwestern entwerfen Spielplatz

16.05.2014, 01:11

Beliebt bei Kindern im ganzen Wohngebiet ist der neue Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Holztieren in der Wernigeröder Burgbreite. Dass die rostigen Klettergeräte ersetzt wurden, ist Nele und Lea Weber zu verdanken. Die Schwestern malten ihren Traumspielplatz und klopften an die Haustür des Oberbürgermeisters - mit Erfolg.

Von Julia Bruns

Wernigerode l "Nele und Lea sind zwei ganz fleißige Mädchen und richtig gut in der Schule", sagt Bärbel Büsing. Die Oma hat jetzt noch einen Grund mehr, stolz auf ihre Enkelkinder zu sein: Ihnen ist es zu verdanken, dass ein Spielplatz in der Wernigeröder Burgbreite aufwendig von der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW) saniert und mit Klettergerüst, Gruppenschaukel, Holztieren und Rutsche ausgestattet wurde.

Die achtjährige Nele und die zehn Jahre alte Lea Weber haben im Herbst ein Bild von den rostigen Klettergerüsten gemalt - und dem ein Bild von ihrem Traumspielplatz gegenüber gestellt. Mit den beiden Zeichnungen sind sie zunächst zum GWW-Sitz Am Platz des Friedens gegangen, erinnert sich Bärbel Büsing. "Um unserem Wunsch Nachdruck zu verleihen, habe ich die Kinder auch noch zum Haus des Oberbürgermeisters gebracht." Sie wisse, wo Peter Gaffert (parteilos) in Wernigerode wohnt. "Und er hat uns versprochen, dass er sich um den Spielplatz kümmern werde." Dass der Oberbürgermeister sein Versprechen gehalten hat, finden Nele und Lea ganz toll. "Der alte Platz war eine Katastrophe", berichtet Lea. Oft hätten sie und ihre Schwester sich beim Klettern Farbsplitter von den rostigen Metallgeräten eingerissen. "Und der Sandkasten war voller Scherben, die Wippe hat geknarkst", sagt Nele. "Die beiden sind oft bei mir zuhause", berichtet Bärbel Büsing, die vor vielen Jahren als eine der ersten Mieterinnen in die Karl-Marx-Straße 17 eingezogen war. "Eines Tages habe ich ihnen vorgeschlagen, den alten Spielplatz zu malen, um der Wohnungsgesellschaft zu zeigen, wie schlimm es hier aussieht."

Bislang sind die Kinder immer auf den Spielplatz in der Lindenallee ausgewichen. "Aber da hatte ich gar keine Kontrolle. Jetzt kann ich aus dem Fenster schauen und habe sie immer im Blick", sagt sie. "Wenn das Mittagessen fertig ist, rufe ich sie und sie kommen gleich hoch." So wie Bärbel Büsing leben viele Großeltern in den Wohnblöcken in der Karl-Marx-Straße. Der Spielplatz wird nicht nur von Enkelkindern, sondern mittlerweile auch von Kindergartengruppen und Grundschülern besucht.

Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft (GWW) hatte den Platz im Frühjahr einer Schönheitskur unterzogen. Für 18000Euro wurden die rostigen Klettergerüste beseitigt und neue Geräte gekauft (Volksstimme berichtete). In der Burgbreite bewirtschaftet die GWW rund 1100 Wohnungen, mehr als 3000 sind es in Wernigerode.