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"Blankenburg hilft Tschernobyl": Gasteltern holen im Juni ihre Ferienkinder in Weißrussland ab Fernsehteam reist mit nach Struga

Von Jens Müller 17.05.2014, 03:21

Das Ferienprogramm für 16 weißrussische Kinder aus der noch immer radioaktiv stark belasteten Region um das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl steht. Der Blankenburger Hilfsverein holt die Kinder Mitte Juni mit einem Reisebus ab. Mit dabei ist ein Fernsehteam des ZDF.

Blankenburg l Das jahrelange Engagement, Kindern aus der Unglücksregion um das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl erholsame und unbeschwerte Ferientage im Harz zu ermöglichen, erhält in diesem Jahr ungeahnte mediale Aufmerksamkeit. Ein Team des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) wird die Gasteltern aus Blankenburg und Umgebung dabei begleiten, wenn sie die 16 Ferienkinder aus Struga und Reschitza in Weißrussland abholen.

Hauptakteure der Produktion werden aller Voraussicht nach die beiden Kinder der Vereinsvorstände Renè Foltis und Mirko Gent sein. Tobias Gent (10) möchte seinen Freund Ilja (12) besuchen, den er bei dessen Aufenthalt im vergangenen Jahr kennengelernt hat. Marie Foltis (11) lernt erst vor Ort die siebenjährige Vika kennen, die dann gemeinsam mit ihr die weite Reise nach Deutschland antreten wird. "Das Fernsehteam interessiert besonders, wie die Kinder ihre jungen Feriengäste selbst abholen", freuen sich Vereinschef Mirko Gent und Vorstandsmitglied René Foltis bereits auf die Zusammenarbeit.

Wie Gent weiter erklärte, hat das Interesse des ZDF bereits im Vorfeld einen sehr positiven Effekt erzielt. Dem Blankenburger Verein ist von der Mercedes-Zentrale ein neuer Komfortreisebus mit 44 Sitzplätzen zur Verfügung gestellt worden, um die Gastelternreise abzusichern. Los geht die Fahrt am 13. Juni um 18 Uhr am Georgenhof. Nach etwa 21-stündiger Fahrt werden die Harzer in Struga ankommen. Wichtig ist ihnen in diesem Jahr, die Familien der Ferienkinder persönlich kennenzulernen. Die Harzer werden auch wieder Spenden direkt übergeben. So zum Beispiel an Ilja, den Freund von Tobias Gent. Der Junge lebt bei seiner 21-jährigen Schwester, nachdem seine Eltern gestorben waren.

Am 18. Juni werden die Ferienkinder in Blankenburg erwartet. Bis zum 13. Juli erleben sie dann ein prall gefülltes Programm, das der rührige Verein mit zahlreichen Partnern und Unterstützern wieder organisieren konnte. Dazu zählen unter anderem Besuche des Bauspielhauses in Thale, des Kletterwaldes in Ilsenburg, des Hasseröder Ferien- parks in Wernigerode, des Großen Schlosses in Blankenburg sowie der Rettungsleitstelle und des Tierparks in Halberstadt. Weitere Höhepunkte sollen eine Brockenfahrt mit der Harzer Schmalspurbahn und eine Übernachtung im Schullandheim Benneckenstein werden.

Der Verein freut sich immer über Hilfe. Wer Mitglied werden möchte, kann den Antrag über die Vereinshomepage im Internet herunterladen. Spenden sind möglich über das Konto bei der Harzsparkasse: IBAN: DE 66 81 05 20 00 03 00 26 52 20, BIC: NOLA DE 21 HRZ; www.blankenburg-hilft-tschernobyl.de.