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Geldstrafen und ein Fahrverbot nach Doppeleinsatz Polizei erhöht den Kontrolldruck

Mit Geschwindigkeitskontrollen am Dienstag und Mittwoch am
Rappbodetunnel verstärkt die Polizei den Kontrolldruck. Fast 700
Fahrzeuge wurden gemessen. 35 waren zu schnell. Weitere Einsätze sollen
folgen. Landtagsmitglieder von CDU und B90/Grüne melden sich zu Wort.

20.06.2014, 01:21

Rübeland l Insgesamt 35 Geschwindigkeitsverstöße hat die Polizei bei einer Doppel-Kontrolle am Tunnel der Rappbodetalsperre festgestellt.

Am Dienstag von 14.30 bis 17.30 Uhr und Mittwoch von 14.10 bis 18.45 Uhr ist die Einhaltung der vorgeschriebenen 50 km/h auf diesem Abschnitt kontrolliert worden. Unter den Ertappten brachten es zwei Motorradfahrer auf eine Geschwindigkeit von 98 und 84 km/h. Ein Auto fuhr 91 "Sachen" und eins 84 statt der erlaubten 50 km/h. Ein Lkw kam mit 64 km/h daher.

Insgesamt wurden 682 Fahrzeuge gemessen, teilte die Polizei vom Revier Harz in Halberstadt mit. Viele Verwarn- und Bußgelder sowie ein Fahrverbot wurden verhängt. Die Polizei kündigte an, den so verstärkten Kontrolldruck am Tunnel aufrecht zu erhalten.

Die letzte Kontrolle hatte es dort am Wahltag, 25. Mai, gegeben. Danach gab es Pfingsten wieder einen schweren Unfall (Volksstimme berichtete). Oberharz-Bürgermeister Frank Damsch (SPD) forderte darauf hin mit Nachdruck eine Verkehrsberuhigung an der von tausenden Touristen besuchten Rappbodetalsperre.

Bereits im Februar hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) auf Einladung der Landtagsabgeordneten Angela Gorr (ebenfalls CDU) gegenüber Vertretern der Stadt Oberharz Maßnahmen in Aussicht gestellt. Der Vorstoß mündete in dem Plan zum Einbau sogenannter Rüttelstreifen, wie Angela Gorr am Mittwoch in einer Wortmeldung deutlich machte. Diese Streifen sollen als Pilotprojekt bis zum Jahresende eingebaut werden, hieß es aus der Straßenbaubehörde, wo der Plan derzeit geprüft wird.

Das bezweifelt der verkehrspolitische Sprecher von Bündnis 90/Grüne im Landtag, Dietmar Weihrich. Er hatte zum Tunnelproblem im Mai eine Anfrage gestellt und fordert nun, dass "Land und Landkreis endlich handeln", wie es in einer Presseerklärung vom Donnerstag heißt. Als Reaktion auf die zum Teil schweren Unfälle in den letzten Jahren am Rappbodetunnel gebe es nur ein "Schwarze-Peter-Spiel" der Behörden, kritisiert Weihrich. Es sei nicht sicher, ob die Rüttelstreifen auch gebaut werden.

Außerdem, so der Bündnisgrüne, sollten parallel auch andere Lösungen wie der Bau einer Verkehrsinsel an der Tunneleinfahrt geprüft werden. Das aber wurde bisher mit dem Hinweis auf den zu sichernden Verkehrsfluss abgelehnt. Fortsetzung folgt.