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Einstige Bergmannssiedlung wird 75 Jahre alt Oesianer wollen im Sommer feiern

Von Jörg Niemann 28.01.2011, 05:35

Die Stadt Blankenburg feiert erst im kommenden Jahr ihren 800. Geburtstag. Eine Art Generalprobe soll es dafür schon Anfang Juli im Stadtteil Oesig geben, denn die einstige Bergarbeitersiedlung begeht dann ihren 75. Geburtstag.

Blankenburg. Im Jahr 1936 wurden die ersten Häuser im Bereich der heutigen Oesig in Blankenburg gebaut. Eng verbunden ist dieser Blankenburger Stadtteil mit den Vorbereitungen auf den zweiten Weltkrieg. Der Chronist Lothar Tomaschewski hat die Geschichte der Siedlung erforscht und einen deutlichen Zusammenhang mit dem Neuansiedeln von Bergmannsfamilien aus ganz Deutschland und dem Forcieren der Produktion für Kriesgüter hergestellt.

Der rasante Ausbau der Grundstoffindustrie und die nahen Gruben Braunesumpf, Drei Kronen & Ehrt oder Büchenberg benötigten dringend Arbeiter. Und in der Oesig fanden die Kumpel mit ihren Familien eine neue Heimat. 1936 wurden die Bauarbeiten begonnen, 1940 war nach Tomaschewskis Recherchen mit dem dritten Bauabschnitt am Schulweg und am Beiersdamm der Siedlungsbau abgeschlossen. 151 Häuser gehörten zur Oesig, etwa 1800 Menschen wohnten hier.

Historische Dokumente dringend gesucht

Der Beginn der Besiedlung jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal. Grund genug für den Heimatverein Oesig, am zweiten Juli-Wochenende eine große Geburtagsfeier in der Siedlung zu organisieren. Bernd Lindner, der Vorsitzende des Vereins, informierte die Volksstimme schon über die geplanten Höhepunkte. Für Sonnabend, 8. Juli, ist buntes Treiben rund um die alte Schule geplant. Abends gibt es einen Fackelumzug und anschließend Tanz. Höhepunkt des Feier-Wochenendes soll aber am Sonntag, 9. Juli, eine große Bergparade sein, zu der befreundete Heimat- und Bergvereine eingeladen werden.

Das komplette Programm steht zwar im Wesentlichen schon fest, aber bis zum Fest selbst geht noch ein gutes halbes Jahr ins Land. "Jeder, der einmal eine solche Feier organisiert hat, der weiß, dass sich immer noch etwas ändern kann", erklärt Lindner, der die nächsten möglichen Neuerungen schon vor Augen hat.

Die Mitglieder des Heimatvereins Oesig triffen sich am kommenden Dientag, 1. Februar, um 19 Uhr in der alten Schule, um weitere Details zu klären. Vor allem suchen die Heimatfreunde historische Dokumente (Fotos, Zeichnungen, Urkunden etc.) aus der Besiedlungszeit. Wer helfen kann, möchte sich an Bernd Lindner im Vereinshaus werden.