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Bauarbeiten Nöschenröder Straße wird nicht in diesem Jahr fertig

Die Nöschenröder Straße wird in diesem Jahr nicht vollendet. Der Grund dafür ist das Leitungschaos im Erdreich. Nach einer Winterpause wird 2015 weiter gebaut. Zusätzlich soll im September ein Teil der Bachstraße saniert werden.

30.07.2014, 01:19

Wernigerode l Ursprünglich sollte die Nöschenröder Straße Ende des Jahres fertig werden, doch daraus wird nichts. Die Bauarbeiten werden nach einer Winterpause 2015 fortgeführt. Der Grund für die Verzögerungen sind die alten Leitungen, die unter der Straße liegen. "Wir können die Straße nicht fertigbauen, weil der unterirdische Bereich Probleme bereitet", erklärt Armin Barheine vom Tiefbauamt der Wernigeröder Stadtverwaltung.

Das sei nicht die Schuld der beauftragten Firma, sondern liege daran, dass im Erdreich Chaos bei den Versorgungsleitungen herrsche. "Wir haben Altbestände, die ganz konkret niemand kennt", so Barheine. Die Leitungen stammen teilweise noch aus den 1930er-Jahren, wie Stadtwerke-Sprecherin Katja Bröker bestätigt. Es stellte sich zudem heraus, dass die mehr als 25 Jahre alten Pläne nicht stimmen. Die vorhandene Talsperrenleitung etwa war abschnittsweise in Beton gegossen, der von Hand aufgebrochen werden musste. Andernorts wurden überflüssige Kabel entfernt, um in dem sehr engen Bauraum Platz zu schaffen. "Das muss man jetzt ordnen", so Barheine.

Dabei mussten die Anwohner durchgängig mit Strom und Wasser versorgt werden. All dies wirkt sich auf das Arbeitstempo aus. "Pro Hausanschluss ist der Aufwand zwei- bis dreimal so hoch wie sonst", sagt Bauleiter Frank Fedder. Weil der Termin zum Jahresende nicht zu halten ist, haben sich die Bauherren entschieden, die Arbeiten nach einer Winterpause im kommenden Jahr fortzusetzen. "Wir wollen die Bauarbeiten bis zur Höhe Garagenkomplex komplett abschließen", erklärt Reinhold Schütze von der Landesstraßenbaubehörde.

Dann muss die instandgesetzte Straße nicht erneut aufgerissen werden. "Wir wollen den Winter über nicht mit Provisorien leben, und wir wollen nicht, dass die Anwohner diese Zeit vor einer offenen Baustelle verbringen müssen", so Schütze. In der kalten Jahreszeit könne dann auch die Umleitung aufgehoben werden. "Die Busse können nicht bei Eis und Schnee über die steile Louis-Braille-Straße fahren", so Schütze. Außerdem werde die Straße für den Winterdienst im Oberharz gebraucht.

Da der erste Bauabschnitt, der eigentlich dieser Tage fertig werden sollte, noch nicht beendet ist, bleibt der Knoten Burgberg vorerst geschlossen. "Wir brauchen den Platz zum Bauen", sagt Armin Barheine. Dass die Kreuzung zum Sachsen-Anhalt-Tag geöffnet wurde, war eine vorübergehende, dem Fest geschuldete Ausnahme.

Wann die Bauarbeiten an der Nöschenröder Straße endgültig beendet werden, ist derzeit unklar. Klar ist aber, dass im gleichen Zuge eine andere Schwachstelle im Straßennetz beseitigt werden soll. Geplant ist, ab 8. September die Bachstraße zwischen den Kreuzungen Büchtingenstraße und Kanzleistraße zu sanieren. Der Straßenbelag sei auf etwa 300Metern stark zerfahren, die Spurrinnen seien bis zu vier Zentimeter tief. "Das sind die Auswirkungen des Schwerlastverkehrs aus dem Oberharz", sagt Barheine.

Der Straßenabschnitt wird für die Instandsetzung zwei Wochen komplett gesperrt, soll aber in der dritten Woche mit Einschränkungen wieder befahrbar sein. "Wir wollen dazu die bereits bestehenden Umleitungen nutzen", erklären Armin Barheine und Reinhold Schütze, der ergänzt: "Es wäre für die Anwohner absolut unverständlich, wenn wir die Bauarbeiten an der Nöschenröder Straße abschließen und dann erneut sperren würden."

Anwohner und Gewerbetreibende an der Marktstraße sollten sich darauf einstellen, dass die einzige Zu- und Ausfahrt über die Kanzleistraße führen wird. Die Umleitung zur Burgstraße und Büchtingenstraße wird im großen Bogen über die Louis-Braille-Straße, Am Großen Bleek, Promenade und Schöne Ecke geleitet. Von Burgstraße und Büchtingenstraße können Autofahrer über den Burgberg oder über Vorwerk, Große Bergstraße und Breite Straße das Quartier verlassen. Die Verantwortlichen sehen zwar für die Zeit der Sperrung erhebliche Verkehrsprobleme voraus. "Aber es gibt dazu keine Alternative", so Armin Barheine.