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Harzer Bergleute vom Mansfeld bis Bad Grund weihen Gedenk- und Info-Punkt bei Elbingerode Ein Berufsstand macht sich stark

Von Burkhard Falkner 13.10.2014, 03:20

Vor rund 150 Gästen und viel Prominenz aus nah und fern ist bei Elbingerode ein neues Denkmal enthüllt worden. Es würdigt den Bergbau und die Bergleute in der Region und ist als bodenständiger Informationspunkt für jedermann gedacht.

Elbingerode l So belebt wie am Sonntag sei der Großparkplatz am Büchenberg selbst vor 1970 zu Betriebszeiten der Grube nicht immer gewesen, meinten Einheimische angesichts der vielen Autos und Gäste zur Einweihung des neuen Denkmals.

Im langen Zug marschierten festlich gekleidetet Bergleute, Landrat, Bürgermeister und weitere Gäste mit dem Spielmannszug aus Neuwerk vorneweg über die Grubenstraße. Harald Müller, Vorsitzender des Vereins der Bergbaufreunde Elbingerode, begrüßte Kumpel aus dem Mansfeld sowie aus Bad Suderode, Wettelrode, Goslar, Bad Grund, Nachterstedt, Hüttenrode, Elbingerode, Wernigerode. Feierlich durchschnitt Müller gemeinsam mit Bergfrau Gudrun Mehnert, zugleich Chefin der Arbeitsförderungsgesellschaft Harz, eine Kauenschnur. An der ziehen Bergleute ihre Kleider im Umkleideraum, der Kaue, platzsparend bis unters Dach.

Der Schnitt durch diese traditionelle Kleiderschnur gab den Denkmal-Hain mit vier Stelen frei. Diese erinnern an die Gruben Braunesumpf, Büchenberg und Einheit sowie an den etwa tausendjährigen Altbergbau und an die Opfer, welche die Gewinnung der Harzer Bodenschätze im Laufe der Zeiten gekostet hat. Das Denkmal stehe, so wurde betont, für den ganzen Berufszweig.

Er sei von der Anlage überwältigt, sagte der Chef des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Gerald Meyer. Er zeichnete die Wernigeröder Gerhard Rösicke, der die Idee zu dem Denkmal hatte, und Harald Müller mit der Verdienstmedaille des Verbandes aus. Helmut Nüchterlein und Thomas Müller, ebenfalls Wernigerode, sowie Dietmar Kadur aus Elbingerode erhielten die Verbandsehrennadel in Gold verliehen.

Mit dem Gesang des Steigerliedes wurde der musikalische Schlusspunkt gesetzt. Angehörige gedachten noch einmal ganz persönlich bewegt der letzten Unfallopfer, bevor die Weihe mit Gesprächen bei Speis und Trank ausklang.

Das Denkmal ist nun frei zugänglich. Es kündet von der Harzer Bergbautradition, die eine größere Rolle im Leben des Landkreises spielen sollte, wie es hieß. Nun werde auf regen Besuch von Touristen, Harzern und Schulkindern gehofft.