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Blankenburger kämpfen gegen zunehmenden Lkw-Lärm und rasende Motorradfahrer auf der Bundesstraße 27 Ruhe wird so schnell nicht einkehren

Von Jens Müller 18.10.2014, 03:09

Seit Jahren kämpfen Anwohner der Rübeländer Straße in Blankenburg gegen den zunehmenden Lärm von Lkw und rasenden Motorrädern. Doch weil sie an einer Bundesstraße wohnen, gibt es kurzfristig keine Hoffnung auf Besserung.

Blankenburg l Nicht nur für Donald Rosenthal ist morgens um vier Uhr die Nacht zu Ende. Auch seine Feriengäste, die sich ansonsten im Haus "Rose" an der Rübeländer Straße sichtlich wohl fühlen, sind genervt. "Dann donnern leere Baufahrzeuge die Straße hinauf. Das Klappern hört man schon in der Kurve (Einfahrt Eichenbergsweg, d. Red.). Fahren sie am Haus vorbei, wackelt im hintersten Zimmer noch die Lampe", schildert Rosenthal, der sein Schlafzimmer schon in den hintersten Winkel seines Hauses verlegt hat. Trotzdem ist ab vier Uhr an Schlaf nicht mehr zu denken. Die negativen Einträge seines ansonsten sehr gut ausgelasteten und mit Gütesiegel ausgezeichneten Ferienhauses ärgern ihn umso mehr. Sollte sich an der Situation nichts ändern, sehe er viele seiner Gäste wohl nie wieder, befürchtet der Blankenburger.

Nach jahrelangem Kampf dann ein erster Erfolg: Das Straßenverkehrsamt des Landkreises erließ 2013 ein Nachtfahrverbot und ordnete Tempo 30 in dem Bereich an. Dagegen legte allerdings die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) Widerspruch ein. Und so klappern die Lkw weiter, und auch zahlreiche Motorradfahrer drehen noch einmal richtig auf.

Immerhin schaffte es Rosental, noch einmal alle Beteiligten vor seinem Haus zu versammeln: Straßenbehörden, Polizei, Bürgermeister, Landtagsabgeordnete. Das Fazit des Treffens blieb ernüchternd: An der derzeitigen Situation werde sich nicht viel ändern, weil es aktuell keine Alternative für die Bundesstraße 27 gebe. Entlastung schaffe langfristig nur die geplante Ortsumfahrung von Hüttenrode und Blankenburg. Doch wann sie und ob sie überhaupt gebaut wird, ist derzeit noch ungewiss. Das Verfahren kann sich noch über Jahre hinziehen.

Immerhin machte Stefan Hörold vom LSBB den Anwohnern ein wenig Hoffnung auf Besserung. Im kommenden Jahr soll damit begonnen werden, die marode Fahrbahn der B 27 in Blankenburg in zwei Bauabschnitten zu sanieren. Die Arbeiten werden sich bis 2016 hinziehen, so Hörold.

Er griff auch die von Anwohnern angeregten Rüttelstreifen gegen die rasenden Motorradfahrer auf. Zwar wolle seine Behörde den Testlauf an der Rappbodetalsperre Anfang 2015 abwarten. Er sehe aber durchaus die Möglichkeit, solche Hindernisse, die in erster Linie Kradfahrer vor Gefahren schützen sollen, in der Rübeländer Straße zu installieren.