1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. 13 Menschen auf Straßen gestorben

Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik vor13 Menschen auf Straßen gestorben

13 Personen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen des Landkreises
Harz tödlich verunglückt, informiert Polizeichef Dietmar Schellenbach
anlässlich der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2014. Damit ist
die Zahl der Todesopfer im Vergleich zum Vorjahr um drei gestiegen.

Von Jörg Endries 05.03.2015, 02:22

Halberstadt l Rückläufig ist die Anzahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Harz, stellt Dietmar Schellbach, Chef des Polizeireviers Harz, am gestrigen Mittwoch bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2014 fest. Registrierten die Ordnungshüter 2010 noch 7558 Unfälle, so waren es im zurückliegenden Jahr 6347. Nochmals 131 weniger als 2013. "Die Kurve geht deutlich nach unten. Es ist erfreulich, dass sich der Trend fortgesetzt hat", sagt Dietmar Schellbach. Er hofft, dass die Polizei mit ihrer Arbeit daran einen großen Anteil hat.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden beläuft sich auf 5582 (Vorjahr 5744). 207 Personen zogen sich schwere Verletzungen (Vorjahr 203) und 751 leichte Verletzungen (Vorjahr 697) zu. 13 Personen starben 2014 auf den Straßen des Landkreises Harz (Vorjahr 10). Darunter befanden sich 5 Pkw-Fahrer/-in, 1 Pkw-Insasse/-in, 3 Kradfahrer, 2 Fußgänger, 1 Radfahrer sowie der Fahrer eines Spezialfahrzeugs.

"Hauptunfallursache ist bei den tödlichen Unfällen unangemessene Geschwindigkeit (6)."

Dietmar Schellbach, Leiter des Polizeireviers Harz

"Hauptunfallursache ist bei den tödlichen Unfällen unangemessene Geschwindigkeit (6)", so Dietmar Schellbach. Wie leichtsinng manche Kraftfahrer unterwegs sind, belegen folgende Fälle: Am 17. April 2014 wird auf der L 66 bei Quedlinburg ein Pkw Audi TT bei erlaubten 100 Kilometern pro Stunde mit 201 gestellt. Am 7. Juli auf der L 82 zwischen Derenburg und Wilhelmshöhe ein Kradfahrer bei erlaubten 100 mit 203 Kilometern pro Stunde.

Geschwindigkeitsverstöße (774), Wenden und Rückwärtsfahren (1301), zu geringer Abstand (606), Vorfahrt (408), Wildunfälle (987) sowie fahren unter Alkohol (115) waren im vergangenen Jahr die Hauptunfallursachen. Wobei die Zahl der registrierten Fahrten unter Alkoholeinfluss im Vergleich zum Vorjahr um 23 rückläufig sind. Dies sei Ergebnis des Überwachungsdruckes durch die Polizei, stellt der Revierchef fest.

Besonders schwere Fälle: In Wernigerode stürzt ein Radfahrer, der unter 3,5 Promille steht. In Halberstadt wird ein Radfahrer mit 3,24 Promille gestellt. In Hessen ein Lkw-Fahrer mit 2,8 Promille und in Halberstadt ein Pkw-Fahrer mit 2,85 Promille. Verstärkt will die Polizei auch in diesem Jahr Kraftfahrer ins Röhrchen pusten lassen.

Kollisionen mit Wild stehen mit 987 Fällen (Vorjahr 952) an zweiter Stelle der Hauptunfallursachen im Landkreis Harz. Der dabei entstandene Sachschaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf immerhin 1,39 Millionen Euro. Vorallem Rehwild (603), Schwarzwild (137) sowie Füchse (58) seien darin verwickelt. "Versuche, Wild mit Duftzäumen, reflektierenden Bändern oder Ähnlichem von Straßen fern zu halten, haben wenig Erfolg gezeigt", schätzt Dietmar Schellbach ein. Er appelliert, die Geschwindigkeit in waldreichen Gebieten anzupassen und konzentriert zu fahren.

Harztypisch sei die hohe Anzahl von Unfällen mit Kradbeteiligung, stellt der Polizeichef fest. Die stieg von 167 im Jahr 2013 auf 191 - Tendenz steigend, betont Dietmar Schellbach. Vorallem ortsunkundige Fahrer seien sehr häufig Unfallverursacher. So kämen nur 38 aus der Region und 90 Fahrer aus anderen Teilen der Republik beziehungsweise aus dem europäischen Ausland.