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Heilerde-Gesellschaft würdigt Harzer Initiative für strahlengeschädigte weißrussische Kinder Just-Preis an Tschernobyl-Verein

Von Jens Müller 30.03.2015, 03:33

Blankenburg l Die Überraschung ist wieder gelungen. Erst mit der Laudatio von Hasso Effler im Blauen Saal des Kleinen Schlosses offenbarte sich nach und nach das bis zum Freitagabend wohlgehütete Geheimnis, wem der diesjährige Adolf-Just-Preis zugedacht werden soll. Umso größer war die Freude, als Roswitha Zimmermann und Mirko Gent vom Vorstand des Vereins "Blankenburg hilft Tschernobyl" ihn entgegennehmen durften - samt einem Scheck über 2500 Euro.

"Es ist eine grandiose Idee und genau das, was wir fördern möchten", erklärte Ariane Kaestner, die Geschäftsführerin der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just aus Friedrichsdorf bei Frankfurt/Main über die ehrenamtliche Arbeit des Vereins. Ihr Unternehmen stiftet jährlich diesen Preis, der den Namen ihres Urgroßvaters trägt. Der Naturheilkundler Adolf Just (1859-1936) hatte die Heilerde-Gesellschaft einst in Blankenburg gegründet.

Mirko Gent, Vorsitzender des Vereins "Blankenburg hilft Tschernobyl", erinnerte in seinen Dankesworten vor allem an jene, die den Verein ganz aktiv in den Anfangsjahren geführt haben: "Sie hätten es vielleicht mehr und sogar eher verdient", merkte er in seiner bescheidenen Art an angesichts der Schwierigkeiten und bürokratischen Hürden im zerfallenden Sowjetreich, mit denen seine Vorgänger damals zu kämpfen hatten. Auch Hasso Effler erinnerte an diese Zeit, in der zunächst mit Hilfe der Stadtverwaltung zehn Kinder aus Weißrussland in einem klapprigen Bus nach Blankenburg gebracht wurden. Diese Initiative habe letztlich 1993 zur Vereinsgründung geführt. "Vieles, auch Schikanöses wurde ertragen. Der Sache willen. Denn es sollte keine Eintagsfliege sein", so Effler.

Seither ist es dem Verein gelungen, mehr als 460 Mädchen und Jungen aus einer radioaktiv verseuchten Region Weißrusslands unbeschwerte und erholsame Ferientage im Harz zu ermöglichen. Auch in diesem Jahr werden wieder 16 weißrussische Kinder vier Wochen lang ein tolles Programm erleben - Dank der ungebrochenen Unterstützung vieler Mitstreiter, Gasteltern, Sponsoren und privaten Spendern. "Auch ihnen gehört dieser Preis", sagte Mirko Gent.

Die festliche Verleihung des Adolf-Just-Preises im Kleinen Schloss erhielt diesmal einen besonders schwungvollen musikalischen Rahmen. Dafür sorgten die jungen Musiker der Dixielandband des Gymnasiums "Am Thie" unter Leitung von Thomas Baldovski.

Näheres zum Verein unter www.blankenburg-hilft-tschernobyl.de