Im Blankenburger Thie-Krankenhaus wird an erste deutsche Ärztin erinnert Namens-Patronin geehrt

Von Jens Müller 30.04.2015, 03:24

Mit einem runden Bronzebildnis wird im Foyer des Blankenburger Thie-Krankenhauses an die Namensgeberin des Harzklinikums, Dorothea Christiane Erxleben, erinnert. Das Relief wurde am Mittwochnachmittag feierlich enthüllt.

Blankenburg l In Quedlinburg ist Dorothea Christiane Erxleben (1715-1762) seit Generationen ein Begriff. Eine Straße ist nach der ersten promovierten Ärztin Deutschlands benannt. Eine medizinische Fachschule und das ehemalige Kreiskrankenhaus trugen ihren Namen. Und seit der Fusion mit dem Wernigeröder Klinikum findet sich der Name der gebürtigen Quedlinburgerin seit 2012 auch im Titel des Harzklinikums. Mit der feierlichen Enthüllung eines Bronzereliefs wird seit Mittwoch am Blankenburger Klinikstandort an die berühmte Frau erinnert, die vor 300 Jahren geboren wurde.

Für Peter Redemann, Geschäftsführer des Harzklinikums, war dies ein ganz besonderer Moment. So werde damit nicht nur der Name dieser außergewöhnlichen Frau nach außen dokumentiert: "Wir wollen den Namen Erxleben auch nach innen tragen", sagte er angesichts der bevorstehenden Konzentration der psychiatrischen Kliniken Ballenstedt und Blankenburg an der Thiestraße. Einen besonderes Dank richtete er im Beisein von Landrat Martin Skiebe und Bürgermeister Hanns-Michael Noll (beide CDU) an Wolfgang Dreysse. Der Quedlinburger Künstler hatte das Tondo - ein Rundrelief - geschaffen. Der Professor hatte dieses Gestaltungselement ganz bewusst gewählt, wie er vor rund 30 Gästen im Klinik-Foyer erklärte. "So werde das Bildnis einer jungen Frau aus der Vergangenheit in die Mitte geholt", erläuterte er.

Wie Peter Redemann ankündigte, ist die Enthüllung des Erxleben-Reliefs in Blankenburg nur ein kleiner Beitrag im Jubiläumsjahr. So sei geplant, ein Erxleben-Stipendium zu stiften und eine Theateraufführung zu organisieren. Außerdem werde eine Ehrenplakette aufgelegt. Das Geburts- und Sterbehaus von Dorothea Erxleben im Quedlinburger Steinweg befindet sich im Eigentum des Klinikums und wird seit 2002 als Hotel geführt. Um das historische Erbe zu bewahren, war bereits im Jahr 2000 ein Förderverein gegründet worden.

Nach der Erxleben-Ehrung wurde am Mittwoch auch noch das Richtfest für den Neubau einer Einfeld-Sporthalle auf dem Gelände des Thie-Krankenhauses in kleiner Runde gefeiert. "Es ist das ,erste Kind` nach der Klinikfusion und läutet eine Kette weiterer Bauarbeiten ein", kündigte Redemann an. Die Eröffnung der Halle solle im Herbst gefeiert werden - knapp ein Jahr nach Baubeginn.

Weitere Infos zu Dorothea Christiane Erxleben unter harzklinikum.com