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Parker sorgen für Chaos am Bahnüberweg

Von Katrin Schröder 01.06.2015, 11:58

Geparkte Autos sorgen in Oberhasserode für Chaos. Am Bahnübergang in der Friedrichstraße stauen sich die Fahrzeuge, weil abgestellte Wagen zu viel Platz einnehmen. Ein Parkverbot will die Kreisverwaltung aber nicht aussprechen.

Wernigerode l Wer mit dem Auto auf der Friedrichstraße in Richtung Schierke fährt, wird oft kurz vor dem Bahnübergang in Oberhasserode gestoppt. Das Problem: Auf der linken Straßenseite parken Autos und verengen die Fahrbahn. Zwei Wagen kommen kaum aneinander vorbei, Busse oder Lkw schaffen es gar nicht. Die Folge: Lange Rückstaus durch wartende Autos - oder Fahrer, die versuchen, sich trotzdem durch das Nadelöhr zu zwängen. "Das ist ganz gefährlich", warnt Anwohner Kurt Reichel.

Er ärgert sich seit Langem über die Warteschlangen, die aus seiner Sicht nicht sein müssten. Ein Parkverbot würde das Problem lösen - doch das will die Straßenverkehrsbehörde des Harzkreises nicht aussprechen. Im Sommer hatten Vertreter des städtischen Ordnungsamtes, der Polizei und der Kreisverwaltung auf Initiative von CDU-Stadtratsmitglied André Weber die Situation vor Ort in Augenschein genommen. Sie kamen zu dem Schluss, dass "kein über das übliche Maß hinausgehendes Konfliktpotenzial am Bahnübergang" bestehe, solange die Verkehrsregeln beachtet werden, heißt es in einer E-Mail-Nachricht an Weber von Ende November. Es handele sich um "ein Problem der Regelakzeptanz", das nur durch mehr Kontrollen gelöst werden könnte. Die Situation solle aber weiter beobachtet werden. An diesem Stand habe sich nichts geändert, bestätigt der Sprecher der Kreisverwaltung, Manuel Slawig, auf Anfrage. Derzeit liefen die Planungen für den Ausbau der oberen Friedrichstraße. Was diese für den Bereich um den Bahnübergang vorsehen, sei noch unbekannt.

Vor Ort stößt diese Sicht auf Unverständnis. "Hier besteht wirklich Handlungsbedarf", sagt André Weber, der von Familie Reichel um Hilfe gebeten worden war. Die obere Friedrichstraße sei relativ eng und werde durch die abgestellten Fahrzeuge unnötig verengt. "In den Seitenstraßen sind genügend Parkplätze vorhanden."

Dass etwas geschehen müsse, bestätigt Detlef Dettmer. Der Wernigeröder Regionalbereichsbeamte der Polizei wohnt in Oberhasserode und kennt die Situation aus der Nähe. "Das Problem besteht vor allem, wenn sich die Schranken öffnen, der Verkehr aber wegen der parkenden Autos nicht weiterfließen kann", sagt er. Verschärft werde dies noch, wenn Fahrer aus Richtung Stadt nach links in die Trift einbiegen wollen, wegen des gestauten Gegenverkehr aber nicht können. "Dann geht gar nichts mehr."

Bisher gab es keine Unfälle, doch die Anwohner rechnen jederzeit damit. Was alle befürchten, formuliert Kurt Reichel so: "Was ist, wenn die Schranke heruntergeht und Autos auf den Gleisen stehen, aber nicht weiterkönnen?"