Bauarbeiten HSB teilt Hasserode

Für den Bau einer Umleitung über das Bahngelände in Hasserode hat die HSB Bedingungen an die Stadt Wernigerode gestellt.

Von Regina Urbat 27.08.2015, 22:51

Wernigerode l Die Harzer Schmalspurbahn teilt Hasserode. Ganz so dramatisch ist es nicht.

Das kommunale Unternehmen besteht auf dem Bahnhofsgelände in Hasserode auf sein Eigentumsrecht und setzt das um, wozu es verpflichtet ist: Ein Gleisbett wird vor dem unbefugten Betreten mit einer Absperrung gesichert. So zumindest begründen der Geschäftsführer Matthias Wagener und der Betriebsleiter Jörg Bauer den Abriss eines Teiles der erst im Vorjahr asphaltierten Straßen sowie die Freilegung und Einzäunung eines Gleises. Der Schienenstrang wird zwar schon seit 1920 nicht mehr für den Fahrbetrieb benutzt, "soll aber erhalten werden", sagt Bauer und nennt das Abstellen von Spezialfahrzeugen bei Gleisbauarbeiten als eine Möglichkeit der Nutzung.

Brückenbau ist abgeschlossen

Die Aufregung über den Rückbau am Bahnhof in Hasserode können weder Wagener noch Bauer verstehen. "Das war unsere Bedingung an die Stadtverwaltung Wernigerode, damit sie unser Gelände für die Umleitungsstrecke nutzen kann, um in der Straße Freiheit die Brücken bauen zu können", erläutert Wagener. Und: "Das haben wir auch alles vertraglich so geregelt." Das Bauprojekt, das wegen des desolaten Zustands der alten Freiheit-Brücke notwendig war, ist zum Wochenbeginn abgeschlossen worden, "die Stadt tut nur ihre Pflicht", sagt Wagener.

Nach Freilegung des Abstellgleises samt Abriss des Asphalts werden gegenwärtig rechts und links des Schienenbetts die Metallgeländer eingebaut. Diese Geländer teilen nun die Straße Am braunen Wasser im Bahnhofsbereich Hasserode. Ein Befahren des Bahnhofsgeländes, was nach Aussage von Betriebsleiter Bauer "früher nur geduldet war", ist nicht mehr möglich.

Fußgängern bleibt zwar noch ein Schlupfloch, sicher und empfehlenswert ist der Holperweg jedoch nicht. So sehen es auch Anwohner, die sich wenigstens für Wanderer und Spaziergänger eine ordentliche Lösung wünschen. Ebenso sei nach ihrer Ansicht eine gesamte Verschönerung des Areals angebracht.

Für Fußgänger eine Lösung finden

Im Rathaus ist man nicht glücklich über die jetzige Lösung, sagt Pressesprecher Andreas Mehling auf Volksstimme-Nachfrage. Doch es sei in der Tat so, dass der Rückbau der Umgehungsstraße und die Herstellung der Ursprungs auf dem Bahngelände der HSB samt Sicherung der Gleisanlage die Bedingung war, um überhaupt den Freiheit-Brückenneubau realisieren zu können. "Wir haben nun einmal die Fläche der HSB für die Umleitung gebraucht", so Mehling und ergänzt: "Wir werden uns gemeinsam mit der HSB zum Thema Bahnhof Hasserode verständigen." Im Interesse des Tourismus nicht unklug, zumal das Areal von Bahnreisenden und Wanderern stark frequentiert wird.

Zum Umleitungsprojekt gehörte neben der Straßenasphaltierung auch die sogenannte Ertüchtigung einer ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden Bahnbrücke Am braunen Wasser. Der neue Überbau bleibt stehen.

Der gesamte Freiheit-Brückenbau samt Umleitung hat rund 276 000 Euro gekostet.