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Testfahrt stößt in Darlingerode auf große Resonanz / Bewohnerin: "Klar würden wir uns über einen Bus freuen"

Von Rainer Marschel 04.03.2011, 12:39

Die Darlingeröder wollen eine Buslinie durch ihren Ort. Das ergab eine öffentliche Testfahrt der Harzer Verkehrsbetriebe im Beisein des Geschäftsführers Eckhardt Nitschke. Die Initiative stammt von der Vorsitzenden des Darlingeröder SPD-Ortsvereins, Rosemarie Römling-Germer.

Darlingerode. In Oehrenfeld fühlt man sich vom Öffentlichen Personennahverkehr abgekoppelt (wir berichteten). Auf Anregung von Rosemarie Römling-Germer, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, und deren Parteigenossen aus dem Landtag, Ronald Brachmann, fuhr am Mittwoch ein Bus der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) probehalber durch den weitläufigen Ort. Seit Jahren gibt es bereits Bestrebungen, die Buslinie von Wernigerode nach Ilsenburg nicht nur entlang der Hauptstraße, sondern auch quer durch den Ort zu führen. Eine solche Verbindung hätte gerade für ältere Einwohner sowie jene aus dem Reha-Heim in Oehrenfeld eine deutlich bessere Mobilität zur Folge. Diese gilt bei der bisherigen Route als deutlich eingeschränkt.

Hinzu kommt, dass ein Projekt schon länger vorliegt, aber bislang an den straßenbaulichen Verhältnissen scheiterte.

Das soll sich aber jetzt ändern. Zahlreiche Bewohner Darlingerodes hatten diese Probefahrt genutzt, um ihrem keineswegs neuen Wunsch Ausdruck zu verleihen. "Klar würden wir uns über einen Bus freuen", so die spontane Antwort einer Mitreisenden. Eine Anwohnerin aus dem Goetheweg sagte: "Für uns ältere Leute wäre es eine große Erleichterung, wenn der Bus durch Darlinerode fahren würde. Dann müssten wir unsere Einkäufe nicht nach Hause schleppen." Auch Silvia Grahn, Geschäftsführerin des Hauses Oehrenfeld, betonte, wie sinnvoll eine solche Buslinie wäre. Dadurch könnte die Selbständigkeit der Heimbewohner gefördert werden, das betreffe nicht nur Arztbesuche. Die Geschäftsführerin: "Es bringt wieder ein Stück mehr Normalität. Auch Angehörige könnten diese Linie für den Besuch unseres Heims nutzen." Dem pflichtete die Behindertenbeauftragte des Harzkreises, Silvia Illas, bei.

Jens Meinhold, Inhaber des Ausflugsrestaurants "Tonmühle", hält das Vorhaben für außerordentlich wünschenswert. Damit könnte erreicht werden, Oehrenfeld als Ausgangs- und Endpunkt für touristische Unternehmungen in das Nahverkehrsnetz stärker mit einzubinden. "Wenn nicht nur meine Gäste mit der HarzTourCard bis vor unsere Gaststätten fahren könnten, wäre das schon toll", sagte er an die Adresse des mitgereisten HVB-Geschäftsführers Eckhardt Nitschke gerichtet. Dessen Antwort: "Mein Unternehmen ist grundsätzlich für eine sinnvolle Lösung offen. Dass dieser Bus bislang nicht fährt, liegt nicht an den Verkehrsbetrieben, sondern daran, dass er durch Oehrenfelds schmale Straßen schlicht nicht durchkommt."

Rosemarie Römling-Germer machte deutlich, dass sie im Ilsenburger Stadtrat aktiv werden wolle, damit 2013 der Ausbau der Lindenallee und der Brücke in Oehrenfeld realisiert werden könne.

"Als Bewohner dieses Bereiches, der selbst irgendwann auch mal älter wird, kann ich das Vorhaben nur unterstützen", sagte Ronald Brachmann abschließend.