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Heute Nacht beginnt die Sommerzeit / Wernigeröder Mediziner: Viel Licht vertreibt die schlechte Stimmung und die Müdigkeit

Von Michael Pieperund Susanne Helmer 26.03.2011, 04:33

Heute Nacht beginnt die Sommerzeit. Pünktlich um 2 Uhr wird der kleine Zeiger eine Stunde vorgestellt. Die Nacht ist damit eine Stunde kürzer. Ein Facharzt verrät, wie wir die Folgen des veränderten Tages-Rhythmus‘ ausbremsen können. Und Petra Thieme erklärt, warum die Tiere im Wildpark Christianental das Thema völlig kalt lässt.

Wernigerode. "Die Zeitumstellung wirkt sich nicht auf jeden Menschen in gleichem Maße aus", sagt Eugen Müller, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin. Jedoch müsse der Körper sich auf die Sommerzeit einstellen, und das könne in einigen Fällen bis zu vier Wochen dauern. "Die Zeitumstellung stört unseren Hormonhaushalt und damit unseren Tag-Nacht-Rhythmus", erklärt der Wernigeröder Arzt. Die eine Stunde, die uns am Ende fehlt, könne zu Müdigkeit und Schlaflosigkeit führen. Morgens kommen wir schlecht aus dem Bett und abends schwer zur Ruhe. "In der Folge leiden einige Menschen auch unter Konzentrationsschwäche, Gereiztheit und depressiven Verstimmungen", so Eugen Müller. Möglichst viel Licht tagsüber helfe, die schlechte Stimmung und Müdigkeit zu vertreiben.

Baldrian hilft bei Einschlafproblemen

Menschen, die Probleme mit dem Einschlafen haben, empfiehlt der Facharzt ein leichtes, pflanzliches Beruhigungsmittel wie Baldriantropfen, die auch gegen Gereiztheit wirken. Mehr Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit lesen Sie im nebenstehenden Infokasten.

"Unsere tierischen Bewohner lässt die Zeitumstellung kalt", erklärt Frank Lüddecke, Vize-Chef des Wernigeröder Wildparks Christianental. Gartenamtsleiter Frank Schmidt ergänzt: "Um die Tiere zu füttern, werden wir nicht eine Stunde früher aufstehen."

Dass das auch gar nicht nötig ist, weiß Wildpark-Mitarbeiterin Petra Thieme. "Die Tiere haben keine Uhr. Die meisten werden also die Veränderung gar nicht mitbekommen." Ob Petra Thieme 7 oder 8 Uhr vor dem Gehege steht und Luchs, Auerhahn und Co. mit Leckereien versorgt, spiele für die tierischen Bewohner keine Rolle. Viel eher schon, mit welchen "Delikatessen" ihre Gaumen verwöhnt werden. Der Speiseplan reicht von Mehlwürmern für kleine Vögel über Küken für die Schnee-Eule bis zu Hühnerkeulen für Luchs-Dame "Finnja". "Bei uns bekommt jeder seine Wünsche erfüllt", sagt Petra Thieme.

Statistisch nicht mehr Verkehrsunfälle

Mit einem Mythos rund um das Thema Zeitumstellung möchte Uwe Becker vom Polizeirevier Harz in Halberstadt aufräumen. "Ich habe schon mehrmals gehört, dass es statistische Erhebungen geben soll, nach denen am Montag nach der Zeitumstellung mehr Verkehrsunfälle geschehen, als an ¿normalen‘ Montagen", so der Polizeihauptkommissar. Zumindest für das Harz-Revier könne der Polizeisprecher das nicht bestätigen. "Unsere Statistiken sprechen eine andere Sprache."