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CDU-Politiker für engere grenzübergreifende Zusammenarbeit Harz als eine Marke "wie der Chiemgau"

14.03.2011, 04:38

Fragen des länderübergreifenden Tourismus wurden von Vertretern der CDU aus dem Harzkreis und aus Niedersachsen in Benneckenstein diskutiert. Ein Niedersachse ist beeindruckt, es gibt Probleme und gute Ansätze.

Benneckenstein (bfa). "Es gibt doch die Tourismusoffensive 2015 aller drei Bundesländer, die im Harz zusammentreffen, sie sollte konkret untersetzt werden."

Das meinte Bürgermeisterkandidat Reiner Mämecke (CDU) letzten Freitag bei einem Treffen mit Björn Thümler, CDU-Fraktionschef im Landtag in Hannover. Er saß gemeinsam mit Landrat Michael Ermrich, Landtagskandidatin Angela Gorr, der Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer, Ortschef Hans-Herbert Schulteß und Ortsratsmitglied Renate Hund in Benneckenstein an einem Tisch, um über die bessere Zusammenarbeit über die Landesgrenze hinweg zu sprechen. Thümler: "Ich wollte auch mal wissen, wie hier Tourismus gemacht wird." Ihn hätten die guten Übernachtungszahlen im (Ost) Harz beeindruckt.

Schulteß stellte Benneckenstein vor und betonte die Zusammenarbeit mit dem nahen Nachbarort Hohegeiß in Niedersachsen. "Der Harz muss länderübergreifend und einheitlich touristisch vermarktet werden, wie ich das im Chiemgau in Bayern gesehen habe", forderte Thümler. Der Harz sei unteilbar.

Neben Problemen wie dem "machmal ärgerlichen Fördergefälle zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt", so hob Landrat Ermrich hervor, gebe es viele Beispiele für gutes und sehr gutes Zusammenwirken. Beim Rettungsdienst, im Harzklub, dessen Sternwanderung dieses Jahr nach Osterode führe. Auch Beispiele der Nutzung von Schule oder Kindergarten durch Einwohner im jeweils anderen Bundesland gebe es. "Aber da und insgesamt geht mehr", meinte Ermrich mit allgemeiner Zustimmung. Der Streit um den Namen Oberharz, hieß es am Rande, sei nicht das Wesen der Zusammenarbeit. Die Hauptprobleme seien diesseits wie jenseits des Brockens gleich. Bevölkerungsrückgang, Geldmangel und Überalterung sind in Braunlage wie in Benneckenstein, Elend oder Hohegeiß eine Herausforderung. Die Zusammenarbeit bei ihrer Bewältigung gelte es nun auszubauen.

Abgeschlossen wurde der Besuch mit einer Visite in der Stuhlfabrik Benneckenstein. Seit 20 Jahren hält sich die von Klaus Schröter gegründete und als Geschäftsführer geleitete Möbelfirma erfolgreich am Markt. Gestartet einst mit zehn Mitarbeitern, finden derzeit rund 90 Harzer der Region in dem Werk Lohn und Brot, darunter fünf bis zehn Lehrlinge.

"Kunden aus Frankreich, Italien oder Luxemburg schätzen unsere Produkte", informierte Klaus Schröter, "genauso wie Abnehmer in Deutschland, auch im nahen Niedersachsen."