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Entsorgungswirtschaft stellt 2010er-Bilanz der Abfallmengen vor Hausmüll im Soll, Tiefststand bei gewerblichen Kunden

21.04.2011, 04:34

Halberstadt (tk). Eine größtenteils positive Bilanz für das Jahr 2010 zieht die kreiseigene Entsorgungswirtschaft. In einer umfangreichen Mitteilung schätzte die Entsorgungswirtschaft des Landkreises Harz AöR (enwi) ein, deren Leistungen würden "weiterhin gut angenommen".

Rund 81 400 Tonnen Abfälle aus dem Harzkreis seien von beauftragten Firmen entsorgt worden. Davon könne mit mehr als 29 000 Tonnen fast ein Drittel weiterverwertet werden, dabei vor allem Altpapier, kompostierbare Abfälle und Altholz. Wie es weiter heißt, gebe es ein unverändert hohes Niveau bei den kompostierbaren Abfällen. Etwa 11 800 Tonnen Baum- und Strauchschnitt sowie Weihnachtsbäume wurden eingesammelt, 80 Prozent dieser Mengen dabei auf den acht Wertstoffhöfen gesammelt. Für die Entsorgungsanstalt ein Beweis dafür, dass dieses Angebot gut genutzt werde. Zur Bilanz gehöre ebenso, dass bei einer relativ konstanten Sperrmüllmenge (6200 Tonnen) beinahe die Hälfte auf den Wertstoffhöfen abgegeben wurde.

"Spitzenwerte" habe es zudem beim Metallschrott mit 667 Tonnen gegeben – zum Vergleich im Jahr 2006 betrug dieser Wert 407 Tonnen – sowie bei den Sammlungen am Schadstoffmobil mit rund 105 Tonnen. In der jüngsten Verwaltungsratssitzung hat Vorstand Michael Dietze in seiner Vorstellung der Abfallmengenbilanz eingeschätzt, dass man sich beim eingesammelten Altpapier auf stabilem Niveau nahe der jährlich 17 000 Tonnen bewege. Der Anteil, für den die Abfallanstalt sowohl die Sammlungskosten zu zahlen hat, aber auch Verkaufserlöse einbuchen könne, betrage dabei 75 Prozent (rund 12 570 Tonnen). Die Altpapiermenge auf den Wertstoffhöfen habe sich im Vergleich zu 2006 mit 480 Tonnen mehr als verdoppelt.

Jeder Harzer hat im Vorjahr statistisch eine Menge von 180 Kilogramm Hausmüll "erzeugt", das entspricht rund 42 100 Tonnen. Ein im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstanter Wert, trotz Bevölkerungsrückganges. Auch deshalb, weil laut Dietze verstärkt Gewerbebetriebe und öffentliche Institutionen Müll haben sammeln lassen. Dennoch steht das Jahr 2010 für einen neuen Tiefstand bei jener Abfallmenge aus dem gewerblichen Bereich, die in die Müllverbrennungsanlage "Buschhaus" bei Helmstedt geliefert werden: rund 3200 Tonnen bedeuten einen starken Mengenrückgang von annähernd 50 Prozent.

Harzkreisweit haben Hauseigentümer rund 66 000 Gebührenbescheide erhalten. Bis Anfang April gab es dagegen lediglich 131 Widersprüche, das entspreche einer Quote von 0,2 Prozent. Wobei mehr als die Hälfte dabei die Zahl der in den Haushalten lebenden Personen betroffen habe, hieß es.

Vorstand Michael Dietze schätzte gegenüber der Volksstimme ein, diese erfreulich geringe Widerspruchsquote beweise, dass das elektronische Erfassungs- und Abrechnungssystem zuverlässig arbeite. Zugleich werde deutlich, dass die beauftragten Entsorgungsbetriebe mit einer hohen Qualität arbeiteten. Und schließlich gelte diese Einschätzung auch für seine Kollegen in der Verwaltung der Entsorgungswirtschaft.