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Fahnenweihe beim Schützenverein in Altenbrak Der "rote Hut" darf nicht fehlen

Von Jörg Niemann 15.04.2010, 06:50

Einer der jüngsten Vereine des Kreisschützenverbandes Wernigerode, der Schützenverein " Weiße Birke " Altenbrak, hat seit Sonnabend eine eigene Fahne. Wolfgang Luks, Präsident des Schützenbundes Harz, vollzog die Weihe des neuen Schützenbanners. Es ersetzt die alte Fahne, die seit Jahrzehnten als verschollen gilt.

Altenbrak. Jahrelang hat die einstige Gemeinde im Bodetal nach Ansicht ihres Ortsbürgermeisters und aktuellen Schützenhauptmannes Ralf Trute gut gewirtschaftet. Zum Abschied von der politischen Eigenständigkeit bewilligte der alte Gemeinderat den örtlichen Vereinen neue Fahnen. Vier Stück wurden insgesamt mit kommunalen Geldern erworben, das Banner des Schützenvereins " Weiße Birke " wurde am Sonnabend feierlich geweiht.

Dass die Schützen sehr auf Traditionen achten, war daran zu erkennen, dass die Altenbraker sich zur Weihe für das Banner des Kreisschützenverbandes Wernigerode entschieden hatten. In diesem Verband sind sie seit ihrer Wiedergründung organisiert - und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Zu den Vereinen des Altkreises Quedlinburg und auch nach Thale bestehen trotzdem freundschaftliche Kontakte. Die Anzahl der Delegationen zur Fahnenweihe hielt sich zwischen Quedlinburgern und Wernigerödern in etwa die Waage.

Und der wichtigste Mann des Tages stand ohnehin über den lokalen Besonderheiten : Wolfgang Luks aus Reddeber. Der " Oberschütze " des Harzes hätte in Ausübung aller seiner drei Ehrenämter des Schützenwesens die Fahnenweihe vornehmen können. Zum einen ist er als Vizepräsident für Tradition und Brauchtum des Landesschützenverbandes ohnehin Sachsen-Anhalts " Fahnenweiher Nr. 1 ". Zum anderen hätte er die Fahne auch als Präsident des Schützenbundes Harz sowie des Kreisschützenverbandes Wernigerode weihen können. Bei all den Titeln und Ehrenämtern blieb Wolfgang Luks ganz bescheiden und trug zum festlichen Anlass die einfache Schützenuniform seines Heimatvereins. Er wünschte den Altenbraker Schützen, dass die neue Fahne dem Verein von nun an stets in Frieden voranwehe und die Traditionen des Harzer Schützenwesens in ihr bewahrt bleiben.

Doch Tradition hin, Tradition her - in einem Punkt unterscheidet sich die Fahne der Altenbraker von allen anderen Fahnen des Harzes. Wo bei vielen Bannern ein grüner Schützenhut das Emblem nach oben abschließt, tut dies auf der Altenbraker Fahne ein roter Hut. Dieser ist das weithin bekannte Markenzeichen der Altenbraker Schützinnen - und durfte deshalb auf keinen Fall im neuen Banner fehlen.

Neben den Abordnungen vieler befreundeter Schützenvereine, örtlicher Vereine und des Vize-Bürgermeisters der Stadt Thale, Dr. Guido Blosfeld, schien auch Petrus der Veranstaltung seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu widmen. Ließ er es wenige Augenblicke vor Beginn der Feierstunde nur tröpfchenweise regnen, so schüttete es wenige Augenblicke nach dem Ende des offiziellen Teils gewaltig. Die Altenbraker nahmen es mit Humor - für sie waren es bestimmt Freudentränen, die vom Himmel fielen ...