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Jazz-Rock in der Hauptmann-Aula, kraftvoll und ausdrucksstark Peter Autschbach – Gitarrensound der Extraklasse

Von Friedmar Quast 26.04.2010, 04:50

Wernigerode. Das gemeinsam vom Jazzclub im Kunstund Kulturverein und der Volksstimme am Sonnabend präsentierte Konzert war alles andere als leise. Wer aber bei der Ankündigung einer Formation die Jazz-Rock spielt, auf die leisen Töne gesetzt hatte, war dem immensen Klangvolumen, das die Aula des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums füllte, ausgesetzt.

Peter Autschbach mit seiner Formation " Terminal A " präsentierte sich an diesem Abend als vielseitiger Gitarrist. Über Fingerstyletechniken bis zur rockigen Gitarre bot der Ausnahmemusiker die ganze Breite seines Könnens. Ein erstklassiger Gitarrist, der beim Konzert in Wernigerode im Vordergrund der Band stand und durch sein brillantes Können überzeugte.

An seiner Seite sehr gute Musiker wie Eddy Teger am Piano und Keyboard, Marco Bussi am Schlagzeug und Nico Deppisch am Bass. Ramesh Shotham, der an den Percussion " Terminal A " als Gastmusiker unterstützte, brachte dann bei seinen solistischen Einlagen den Ohren die wohlverdiente Entspannung. Die solistischen Einlagen am Piano, Bass und Schlagzeug sowie an den Percussionsinstrumenten wurden von den Zuhörern mit spontanem Zwischenapplaus belohnt.

Den zweiten Teil des Konzertes begann Peter Autschbach allein auf der Bühne mit einer langen solistischen Passage. Hier wurde sehr deutlich, welches Potenzial in diesem Gitarristen steckt. Mit seinem Programm " Transcontinental " erreichte er an diesem Abend viele Hörer, wobei er auf zwei Fraktionen des Wernigeröder Jazzpublikums stieß : Die einen, die die lauschige Atmosphäre der Remise vermissten und die anderen, die durchaus genossen, dass sie ordentlich was auf die Ohren bekamen. Nämlich dicken, fetten Gitarrensound.

Aber auch die Tatsache, dass der Jazzclub sich nicht scheut, die Brücken musikalisch zwischen Jazz und Rock auf der Bühne zu präsentieren. Und das wohl zu recht, denn ohne Zugabe wurde " Terminal A " nicht von der Bühne entlassen und zeigt die Vielfältigkeit des Jazz in dieser Zeit. Es hätte wohl gut getan, wenn die Lautstärke der Band, wie dann im zweiten Teil besser ausgesteuert, von Anfang ein besseres Klangbild geboten hätte.

Es war eben nicht der Abend des kammermusikalischen Jazz. Den gibt es am Sonnabend, 29. Mai, wenn mit dem " Innerlanguage-Trio " des Pianisten Christoph Stiefel, das wohl zur Zeit beste Schweizer Piano-Trio, wieder am wohlvertrauten Ort in der Remise auf der Bühne steht.