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Straßennamendebatte in Reddeber / Anwohnerin : "Wenigstens den Krug sollten wir beibehalten"

Von Ivonne Sielaff 11.03.2010, 05:53

Reddeber. Wie sollen Birkenweg, Unter der Linde, Krugberg, Gartenstraße, Minslebener Straße, Angerstraße, An der Holtemme und Am Barrenbach zukünftig heißen ? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Reddeberaner Ortschaftsräte bei ihrer jüngsten Sitzung am Dienstag. Durch die Eingemeindung nach Wernigerode müssen im Dorf acht Straßen umbenannt werden ( wir berichteten ), damit es keine Namensdopplungen mit Straßen in den vier anderen Ortsteilen sowie in der Stadt gibt.

Bürgermeister Reiner Oppermann hatte zuvor die Reddeberaner dazu aufgerufen, Vorschläge für die Umbenennungen zu bringen. " Wir wollen heute noch nicht abstimmen ", so der Dorfchef. " Unser Ziel sollte es sein, in der zweiten Jahreshälfte mit unseren Vorschlägen zur Stadt zu gehen. " Zahlreiche Einwohner waren seinem Aufruf gefolgt, hatten Ideen eingereicht und diese bei der Sitzung persönlich begründet. So gab es für den Birkenweg gleich zwei Vorschläge : Hopfenweg und Amselweg. Für die Straße Unter der Linde favorisieren die Anwohner den Namen Lindenhof, weil er sich auf den alten Namen bezieht. Für die Gartenstraße wurde Zu den Gärten und für die Minslebener Straße Zum Lerchenberg vorgeschlagen. Der Krugberg könnte zukünftig Zum Kruge, Krugstraße oder Krumme Straße heißen. " Ich bin traurig ", meldete sich eine Anwohnerin zu Wort. " Ich bin in dieser Straße geboren, und sie hieß immer Krugberg. Wenigstens den Krug sollten wir beibehalten. "

Bürgermeister Oppermann kündigte an, dass alle Vorschläge öffentlich ausgehangen werden. " Alle Bürger sollen die Chance haben, sich mit Ideen einzubringen. Legen Sie sich fest, damit wir in der nächsten Sitzung zu einer Einigung kommen !"

Zudem nutzten die Reddeberaner die Anwesenheit von Wernigerodes Ordnungsdezernent Volker Friedrich, um nochmals ihre Bedenken zum entstehenden Industriegebiet Schmatzfelder Chaussee zu äußern. " Wir sind womöglich von Lärm- und Geruchsbelästigungen betroffen, liegen wir doch in unmittelbarer Nachbarschaft ", so Oppermann, der hofft, dass diese Bedenken von der Verwaltung nicht völlig überhört werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung standen Satzungsänderungen zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen, die am 18. März im Stadtrat beschlossen werden sollen. Thomas Mendritzki vom Bauamt stellte die Neuerungen ausführlich vor. Der Ortschaftsrat stimmte anschließend dafür, die Änderungen dem Stadtrat zu empfehlen.