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Winterliche Grüße aus Wernigerode – Reaktionen zum Postkartenmangel Branche verkalkuliert, Urlauber helfen sich selbst

Von Regina Urbat 05.02.2010, 05:52

Wernigerode. " Schön, dass die Harzer Volksstimme ausführlich auf den Mangel an aktuellen Ansichtskarten hingewiesen hat ", reagiert unser Leser Karl Oppermann auf den Beitrag in der Mittwochsausgabe über " Winterliche Grüße aus Wernigerode – Fehlanzeige !" Der Veckenstedter Kunstmaler nennt in seiner bekannten satirischen Art auch die aus seiner Sicht dafür Verantwortlichen : Geowissenschaftliche Kommissionen, medienfröhliche Wetterfrösche, Prognostiker eines immerwährenden Sommers, der nicht nur lästige Insekten herbei lockt, sondern auch die Fauna bereichern wird, so dass wir gut daran tun, die Papageiensprache zu lernen ; all diese liebenswürdigen Versprecher haben den momentanen Einbruch sibirischer Kälte nicht einkalkuliert. Oppermanns Fazit : " Und das ließ die Postkartenbranche nur in sommerlichen Motiven denken. "

So sieht es auch Albert Alten, der meint : " Wohl keiner konnte ahnen, dass dieses der längste Winter seit etwa dreißig Jahren wird. " Doch die Touristen, die Wernigerode besuchen, wissen sich zu helfen. Unser Leser : " Ich habe noch nie so viele Digitalkameras vor den Sehenswürdigkeiten der Stadt aufblitzen sehen. " Rathaus, Schloss und Altstadt seien wohl in diesem Winter noch beliebtere Fotomotive als in den vergangen Jahren zuvor. Viele dieser Schnappschüsse findet man im Internet. Wird die Suchmaschine mit den Begriffen " Winter " und Wernigerode " gefüttert, " bekommt man massenhaft winterliche Motive aus der Harzstadt geliefert ", weiß Albert Alten.

Massenhaft nicht, aber immerhin zwei verschiedene Postkarten, die das winterliche Wernigerode zeigen, hat Helga Krombholz in ihrem Angebot. " Und das seit vielen Jahren ", meldet sich die Inhaberin eines Ladengeschäfts an der Breiten Straße, die diese Postkarten von einem Verlag in Paderborn bezieht. Wenn auch historisch, so " grüßen " zumindest mit Schnee bedeckt Orangerie, Schöne Ecke, Schiefes und Kleinstes Haus, Westerntor-Bahnhof, Nicolaiplatz sowie Schloss und Rathaus. Wie die Harzer Volksstimme berichtete, habe auch Helga Krombholz die Erfahrung gesammelt, dass viele Urlauber an Winteransichtskarten Interesse haben. " Erst recht, wenn alles weiß ist. " Deshalb habe sie auch den Anspruch, ihre Postkartenauslagen je nach Jahreszeit zu aktualisieren.

Übrigens, aktuell. Dazu haben unsere beiden Leser auch noch eine Anmerkung : Karl Oppermann empfiehlt, sich einfach besser auf Winter einzustellen und nicht nur mit " Schweinegrippen-Impfstoff zu bevorraten. " Albert Alten preist die Harzer Volksstimme an. Ob am Bahnhof, an den Tankstellen oder in der Innenstadt – gibt es winterliche Grüße aus Wernigerode und Umgebung. Die Volksstimme präsentiert nämlich regelmäßig die Aufnahmen der Hobbyfotografen, die sich an der Aktion " Winterimpressionen " beteiligen. Alten : " Es muss ja nicht immer die Ansichtskarte sein, die man an einem Kiosk oder Souvenirlädchen kauft. "