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Fotoausstellungen über Banda Aceh und Sri Lanka im " Alten E-Werk " Vom Urlaubsparadies zur Katastrophenregion

Von Jens Müller 11.01.2010, 05:53

Blankenburg. Über seinen beeindruckendsten Bundeswehr-Auslandseinsatz berichtet Oberfeldapotheker Hartmut Berge noch bis Anfang Februar in einer Fotoausstellung im " Alten E-Werk ". Er war im Januar 2005 bei einem rein humanitären Hilfseinsatz in der von einem Tsunami heimgesuchten Region Banda Aceh im Norden Sumatras. Dort waren allein in dieser Stadt rund 60 000 Tote zu beklagen.

" Erst konnten wir uns die vielen Toten nicht erklären ", so Berge am Freitagabend zur Ausstellungseröffnung. Doch als allen klar wurde, dass eine 36 Meter hohe Flutwelle über die Küstenstadt hinweggerollt war, die Autowracks, riesige Baumstämme und Gebäudeteile mit sich gerissen hatte, war allen klar : " Hier hatte niemand eine Chance. " Die Welle hatte sich fünf Kilometer ins Land vorgearbeitet. Danach stand nichts mehr.

Vom alltäglichen Kampf der Überlebenden und von der Hilfe der Bundeswehr vor Ort zeigt Berge beeindruckende Fotos, die durch eine weitere Fotoschau, zwei Vorträge und eine Tagebuchlesung noch ergänzt werden. " Es war auch für mich spannend, nach fünf Jahren meine Aufzeichnungen wieder in die Hand zu nehmen ", so Berge, der herzlich ins Alte E-Werk einlädt – zunächst am Mittwoch, 13. Januar, zu einem Lichtbildervortrag " Banda Aceh – Das Leben geht weiter ". Beginn : 19 Uhr.

In der Druckwerkstatt berichtet darüber hinaus der Verein " Sahana Lanka " über seine Hilfsprojekte in Sri Lanka. Auf der von Bürgerkrieg und dem Tsunami gezeichneten Insel, die viele nur als Urlaubsparadies kennen, engagieren sich Franziska Rebentisch und Katrin Schramm für benachteiligte Kinder. Ihre Fotos zeigen Sri Lanka als ein Land der Gegensätze.