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Diskussionsrunde zum Thema Fahrrad in der Ratswaage Nur sechs Einwürfe im Meckerkasten gelandet

Von Ivonne Sielaff 21.09.2009, 07:02

Das Radwegekonzept Wernigerodes war Thema einer Diskussionsrunde am Freitag in der Ratswaage. Nur wenige Wernigeröder folgten der Einladung der Stadtverwaltung.

Wernigerode. " Radfahren ist gesund, kostengünstig und umweltfreundlich ", sagte Wolfgang Strauhs zu Beginn der Diskussionsrunde zum Radwegekonzept der Stadt, die am Freitagabend anlässlich der " Woche der Mobilität " angeboten wurde.

Der Wernigeröder, Mitglied beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ( ADFC ), sprach in seinem Eröffnungsvortrag über die Vorteile des Zweirads. Diese hat der " Drahtesel " zweifelsohne, dennoch schien die Diskussion in der Ratswaage nur wenige Wernigeröder zu interessieren.

" Ist Wernigerode eine fahrradfreundliche Stadt oder nicht ?", stand zur Debatte. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hatte die Stadtverwaltung extra einen Meckerkasten für Radfahrer aufgestellt. Dessen Inhalt sollte ebenfalls am Freitag ausgewertet werden. " Nur sechs Einwürfe ", sagte Stadtplanerin Bianca Cöster. " Ich bin ein bisschen enttäuscht. Aber vielleicht gibt es ja auch nicht so viel zu meckern. " Als Probleme wurden u. a. zu wenig Fahrradständer, die Nöschenröder Straße, die parkenden Autos in der Ringstraße und die unübersichtliche Verkehrsführung für Radfahrer an der Stadtecke genannt.

Fakt sei, so bekräftigten Cöster und Chefplaner Hans-Dieter Nadler, in Wernigerode habe sich in den letzten Jahren viel für die Zweiradfahrer getan : Fußwege, die auch von Radlern genutzt werden können, Parkboxen z. B. am Bahnhof, geöffnete Einbahnstraßen – das heißt, Radfahrer können sie in beide Richtungen passieren. " Sorgenkind " sei nach wie vor die Friedrichstraße. Aber der von Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre für 2010 angekündigte nächste Bauabschnitt würde " auch diese Lücke schließen ", so Bianca Cöster.

" Warum gibt es in Wernigerode keinen Stadtradplan, in dem zweiradgeeignete Wege eingezeichnet sind ?", wollte Peter Lehmann wissen. " Keine schlechte Idee ", entgegnete die Stadtplanerin. " Wir sollten nur den Ausbau der Friedrichstraße abwarten. " Sozialdezernent Andreas Heinrich : " So eine Karte müsste sehr groß sein. Ich frage mich, wer fährt mit einem solchen Pamphlet ?" Die Finanzierung sei ein Punkt, warf Oberbürgermeister Peter Gaffert ein. " Aber für Touristen kann ich mir einen solchen Plan sehr gut vorstellen. "

Rundum zufrieden mit den Bedingungen für Radfahrer in der Stadt war Wolfgang Sandner. " Ich wohne seit einem Jahr in Wernigerode. Und was hier zustande gebracht wurde, ist super ", sagte der 80-J ährige. " Als Radfahrer kann man sich hier wohl fühlen. " Die Stadtplaner hörten es gern, wollen sich aber der anderen genannten Probleme annehmen.