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Magdeburger Historiker spricht über den Herbst 1989 Ereignisse, die bald ganz Europa verändern sollten

Von Jörg Niemann 26.09.2009, 07:25

Im Wernigeröder Rathaussaal sprach der Magdeburger Historiker Dr. Mathias Tullner über die Ereignisse im Herbst 1989. Im Mittelpunkt – die Oppositionsbewegung in den ehemaligen Bezirken Halle und Magdeburg. Wernigerode. Etwa 50 Zuhörer begrüßte der Geschichts- und Heimatverein Wernigerode kürzlich im Rathaussaal zu einem Vortrag des Magdeburger Historikers Dr. Mathias Tullner. Der Referent lehrt und forscht am Institut für Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität zur Neuzeit und Zeitgeschichte. Er gilt nach den Worten der Gastgeber als DER Experte für die historische Entwicklung des heutigen Sachsen-Anhalts.

Tullner sprach über die Ereignisse, die im Herbst 1989 die damals beiden deutschen Staaten und bald darauf ganz Europa verändern sollten. Er stützte sich dabei auf seine eigenen Forschungen und zitierte viele der damaligen Aktivisten, die die friedliche Revolution in der DDR herbeiführten.

Bei seinen Ausführungen war es im Rathaussaal mucksmäuschenstill, denn viele der Anwesenden gehörten im Herbst 1989 zu jenen, die sich im Neuen Forum formierten und in Wernigerode ihren Beitrag zum Sturz der SED-Herrschaft leisteten. Tullner skizzierte sehr anschaulich die Entwicklung der Oppositionsbewegung in den damaligen Bezirken Magdeburg und Halle, stellte Parallelen her, betonte aber gleichzeitig die unterschiedlichen Formen des Widerstands in beiden Bezirken.

Nach seinem etwa 80-minütigen Vortrag hatten die Besucher Gelegenheit, Fragen zu stellen. Dies nutzten hauptsächlich Siegfried Siegel und Peter Lehmann, die sich damals als Aktivisten für das Neue Forum in Wernigerode engagierten.

Die Ereignisse des politischen Umbruchs in Wernigerode wurden an diesem Abend nur am Rande erwähnt. Dies war von den Organisatoren jedoch so gewollt, denn am Sonnabend, 10. Oktober, gibt es eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema. Dann wird ab 19 Uhr im Martin-Luther-Saal in der Pfarrstraße u. a. an den 26. September 1989 erinnert. An jenem Tag unterschrieben 16 Bürgerinnen und Bürger Wernigerodes den Gründungsaufruf des Neuen Forums und schickten die Liste nach Berlin. Einige von denen, die vor 20 Jahren an der friedlichen Revolution in Wernigerode beteiligt waren, werden Gast der Veranstaltung sein, wenn es unter dem Motto " Heilsame Unruhe " darum geht, über " erfüllte und enttäuschte Hoffnungen " zu sprechen.