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Der Halberstädter Tiergarten zieht jährlich 100 000 Besucher an "König Abdul" ist weithin der Größte

Von Thomas Junk 15.08.2009, 07:27

In den südlich der Kreisstadt gelegenen Spiegelsbergen hat der Halberstädter Tiergarten seine Heimat, eine Attraktion der Stadt, die aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken ist. Er ist mehr als nur ein Tiergehege, er ist eine echte Perle der Naherholung.

Halberstadt. Abdul heißt der König des Tiergartens. Mit 2, 40 Meter Höckerhöhe und stolzen 1200 Kilogramm Körpergewicht ist er der größte und schwerste Tiergartenbewohner. Neben dem Trampeltier scheinen die kleinen knapp 20 Gramm schweren Feldmäuse kaum sichtbar. Michael Bussenius, stellvertretender Leiter und gute Seele des Tiergartens, sind aber alle Tiere gleich lieb. Knapp 400 leben auf dem zehn Hektar großen Areal im Süden Halberstadts. 85 Arten, vom Wellensittich bis zum Emu, vom Meerschwein bis zum Alpaka sind vertreten.

Womit der Tiergarten aber wirklich auftrumpft, ist die Herzlichkeit. Immer wieder wird den Besuchern ein Einblick in das Leben der Tiere gegeben. Michael und Mathias Bussenius, die Brüder, die dem Tiergarten seit 30 Jahren tagtäglich Leben einhauchen, nehmen Gäste gerne persönlich in Empfang, öffnen auch schon mal ein Gehege und lassen neugierige Besucher auf Tuchfühlung mit den Tieren gehen. Dass Jahr für Jahr bis zu 100 000 Besucher kommen, unterstreicht die Einmaligkeit der Anlage und auch wie sehr der Tiergarten in der Halberstädter Bevölkerung verwurzelt ist. " Allein in diesem Jahr haben wir bereits weit über 200 Tierpatenschaften vergeben ", weiß Bussenius zu berichten.

Und ein Besuch lohnt sich immer wieder, denn es gibt stets etwas Neues zu entdecken, ob es einem bisher verborgene Tiere waren oder aber ein gemütliches Plätzchen vor dem Affengehege. Zudem verändert sich die Tiergarten-Bevölkerung regelmäßig. Allein in diesem Jahr konnte 17 mal Nachwuchs verkündet werden. Michael Bussenius zählt auf : " Sechs Erdmännchen, vier Bennetkängurus, zwei Dingos, vier Mönchsittiche und ein bulgarischer Hausesel. " Hinzu kamen die neuen Tiergarten-Lieblinge, die beiden Alpakas Max und Moritz.

Aber der Tiergarten ist nicht nur Park oder Zoo. Die Mitarbeiter wollen auch lehren und helfen. Ein integrativer Spielplatz ist auf dem Gelände beheimatet und immer wieder kommen Schulklassen und wenn Michael Bussenius erst einmal Fahrt aufgenommen hat, kann er zu jedem Tier spannende Geschichten und viel Wissenswertes erzählen.

Das alles zu händeln, ist oft nicht einfach. Drei hauptamtliche Tierpfeger schaffen die Arbeit kaum. Michael Bussenius und sein Team sind stets auf Praktikanten, Umschüler oder junge Menschen, die Sozialstunden ableisten müssen, angewiesen. Und dennoch dauert ein Arbeitstag nicht selten mehr als 14 Stunden.

Kein Zufall also, dass die Bussenius-Brüder im vergangenen Jahr mit dem silbernen Roland der Stadt Halberstadt als " tierische Diplomaten " ausgezeichnet wurden. " Mir ist aber immer wichtig, dass die Tiere im Mittelpunkt stehen ", sagt Michael Bussenius ganz bescheiden.

Im kommenden Jahr wird der Tiergarten 50 Jahre alt. Wenn dann wie in jedem Sommer zum Tiergartenfest geladen wird, erwartet die Zuschauer wohl ein besonderes Geburtstagsfest. " Die Hauptsache ist, dass unsere Besucher den Tiergarten erholt und zufrieden verlassen ", erklärt Bussenius seine Maxime.

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