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" Cos ì fan tutte " bei den Schlossfestspielen / Solistin Stefanie Golisch "Ich liebe es, den Leuten meine Musik zu schenken"

Von Ivonne Sielaff 15.08.2009, 07:27

Wernigerode. " Für mich erfüllt sich gerade ein Traum ", sagt Stefanie Golisch. " Ich darf eine schöne Rolle singen und mit tollen Kollegen und tollen Chefs arbeiten. " Die 35-J ährige singt derzeit die Dorabella in der Mozart-Oper " Così fan tutte ".

Ihr Engagement bei den Wernigeröder Schlossfestspielen ist für die Bremerin eine riesige Herausforderung, musste sie doch ihre Rolle innerhalb von nur wenigen Wochen einstudieren. " Die Sängerin, die eigentlich für den Part vorgesehen war, ist plötzlich erkrankt. Und ich bin für sie eingesprungen. " Eigentlich wollte sie im Sommer mit ihrem Freund für drei Wochen nach Italien fahren, dann kam der Anruf. " Ich habe sofort zugesagt. Die Rolle liegt mir sehr, ich wollte es wagen. "

Ihren Freund hat die sympathische Bremerin gleich mit nach Wernigerode gebracht. Während er den Harz erkundete, hieß es für sie Lernen. " Ich bin in den ersten Wochen jeden Morgen um 7. 30 Uhr aufgestanden, dann Yoga, Frühstück und anschließend Probe. Und ich will nichts anderes machen. "

Das sei schon seit frühester Kindheit so gewesen. Stefanie Golisch ist zwar nicht in einer musikalischen Familie aufgewachsen, aber sie spielte schon als Kind Klavier und Querf öte. " Ich wusste schon immer, dass ich Sängerin werden wollte. Ich liebe es einfach, den Leuten meine Musik zu schenken. " Nach einem Lehramtsstudium für Musik, studierte sie Gesang an der Dresdener Hochschule für Musik " Carl Maria von Weber ". " Ich möchte gern freischaffend tätig sein, die Musik in die Welt tragen, aber auch schöne Rollen singen und an den verschiedensten Projekten arbeiten ", beschreibt die Mezzosopranistin ihre Ziele, die sie zum Teil schon erreicht hat. Im März war sie im Oman, im Mai in Marokko, im Herbst geht es nach Syrien und noch mal nach Marokko. " Verrückt nicht ? Ich war vorher nie im arabischen Raum, hatte nichts mit diesem Kulturkreis und der Musik zu tun. Es ist rührend zu erleben, wie aufgeschlossen die Menschen dort unserer Musik gegenüber sind. "

Und was macht sie, wenn sie nicht gerade singt oder um die Welt reist ? " Viel Sport ", sagt die 35-J ährige. " Laufen, Fitness, Schwimmen. Außerdem leite ich einen Chor in Bremen. " Für ihre Sänger sei die Chorprobe der Höhepunkt der Woche. " An sie kann ich weitergeben, was ich gelernt habe. Was gibt es Schöneres ?"